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Berg, Wald, Wiese, Tal und See: Christoph Szalay unternimmt in RÆNDERN den Versuch einer zeitgemäßen dichterischen Auseinandersetzung mit überlieferten Bildern scheinbar unberührter Natur, die landläufig von sentimentalem Kitsch okkupiert sind. Die zyklisch angeordneten Gedichte und kurzen Prosa-Arbeiten setzen dem Bewusstseinsschwindel europäischer Idylle-Konstruktion eine polyphone Spurensuche in ein Gelände entgegen, durch dessen Risse historische Katastrophen spürbar werden. Ausgehend von einer Anverwandlung traditioneller Formensprache bis hin zu deren "kontaminierenden" Überschreibung…mehr

Produktbeschreibung
Berg, Wald, Wiese, Tal und See: Christoph Szalay unternimmt in RÆNDERN den Versuch einer zeitgemäßen dichterischen Auseinandersetzung mit überlieferten Bildern scheinbar unberührter Natur, die landläufig von sentimentalem Kitsch okkupiert sind. Die zyklisch angeordneten Gedichte und kurzen Prosa-Arbeiten setzen dem Bewusstseinsschwindel europäischer Idylle-Konstruktion eine polyphone Spurensuche in ein Gelände entgegen, durch dessen Risse historische Katastrophen spürbar werden. Ausgehend von einer Anverwandlung traditioneller Formensprache bis hin zu deren "kontaminierenden" Überschreibung mit postkolonialen, inkludierenden und queer-feministischen Sprachgesten entrückt RÆNDERN den "unbehaglichen" Erfahrungs- und Empfindungskomplex von Heimat aus der Verwendungshoheit national und patriotisch ausgerichteter Parteien und Bewegungen.

Als Gegenposition zum zitathaft vorgeführten Diskurs sogenannter Identitärer entwickelt Szalay für RÆNDERN eine virtuose Poetik des Entwurfs. In der feingliedrigen Zusammenführung von kulturwissenschaftlichem und touristischem Material mit sprachreflexiven Lyrismen und englischsprachigen Hiphop-Zitaten vollzieht sich eine spannungsreiche Inszenierung von Vorläufigkeit, Pluralismus und Offenheit, unter deren Vorzeichen die Frage "Was ist Heimat?" jenseits obsoleter Begrifflichkeit neu gestellt werden kann.
Autorenporträt
Szalay, Christoph
geboren 1987 in Graz. Studierte Germanistik in Graz sowie Kunst im Kontext an der UdK Berlin. Literaturreferent im Forum Stadtpark Graz. Seine künstlerische Praxis umfasst transdisziplinäres Arbeiten in unterschiedlichen Konstellation und Kontexten. Lebt und arbeitet als freier Autor und Kurator in Graz und Wien. Preise: u.a. Alice Salomon Poetik Preis (2018), Wolf- gang-Weyrauch-Förderpreis (2017), LICHTuNGEN Lyrikstipendium (2017), Wiener Werkstattpreis (2015).