Marktplatzangebote
4 Angebote ab € 3,25 €
  • Gebundenes Buch

Robert Merle war nicht nur ein großer und gefeierter Schriftsteller im Range eines Lion Feuchtwanger. Er war der Chronist eines Jahrhunderts, ein Seismograph, der die Erschütterungen seiner Zeit in ebenso anspruchsvolle wie unterhaltsame Literatur übersetzte: die Gräuel des Zweiten Weltkrieges, die Bedrohung der atomaren Aufrüstung, die Suche nach einer gesellschaftlichen Umsetzung der Ideale von Freiheit und Gleichheit. Sosehr er sich öffentlich engagierte, so unpolitisch war er im Privaten. Da frönte er seiner Liebe zu Autos, Landsitzen, teurer Kleidung und vor allem - zu den Frauen. Mit dem…mehr

Produktbeschreibung
Robert Merle war nicht nur ein großer und gefeierter Schriftsteller im Range eines Lion Feuchtwanger. Er war der Chronist eines Jahrhunderts, ein Seismograph, der die Erschütterungen seiner Zeit in ebenso anspruchsvolle wie unterhaltsame Literatur übersetzte: die Gräuel des Zweiten Weltkrieges, die Bedrohung der atomaren Aufrüstung, die Suche nach einer gesellschaftlichen Umsetzung der Ideale von Freiheit und Gleichheit. Sosehr er sich öffentlich engagierte, so unpolitisch war er im Privaten. Da frönte er seiner Liebe zu Autos, Landsitzen, teurer Kleidung und vor allem - zu den Frauen. Mit dem erzählerischen Talent seines Vaters fügt Pierre Merle akribisch recherchierte Fakten und eigene Erinnerungen zu einem einfühlsamen wie kritischen Bild dieser faszinierenden Schriftsteller-Persönlichkeit.
Autorenporträt
Pierre Merle, geb. 1955, Studium der Volkswirtschaft und des Gesundheitswesens, Promotion in Soziologie. Professor für Soziologie an der Universite de Bretagne Occidentale, Autor zahlreicher Sachbücher. Er lebt im Departement Ille-et-Vilaine.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2010

Ab ins Buch

Als Robert Merle im Frühjahr 2004 im Alter von fünfundneunzig Jahren starb, schrieb die französische Tageszeitung "Le Monde", mit ihm sei der "größte Romancier der populären Literatur in Frankreich" verstorben. Richtig ist: In den fünf Jahrzehnten seines Schaffens hat Merle über fast alles geschrieben, was seine Zeit bewegte: das Grauen des Zweiten Weltkrieges, den Kolonialismus, die sexuelle Revolution. Etliche seiner Bücher erreichten Millionenauflagen, vor allem sein Hauptwerk "Fortune de France", das in dreizehn Bänden die Geschichte einer französischen Familie zur Zeit der Religionskriege erzählt. Pierre Merle, eines der sechs Kinder von Robert, entwirft in seiner Biographie das Bild eines Mannes, der alles, was ihm im Leben widerfuhr, auf literarische Verwertbarkeit prüfte. Merle junior versucht erst gar nicht, den Romanen seines Vaters ästhetische Autonomie zuzugestehen; er nutzt seine Biographie, um zu zeigen, wie sehr Leben und Werk des Vaters miteinander verwoben sind. So finden sich seine drei Ehefrauen ebenso in seinen Romanen wieder wie die zahlreichen Geliebten, Kinder und Enkel. Pierre Merle nimmt daran keinen Anstoß. Nur an der letzten Geliebten seines Vaters lässt er kein gutes Haar. Das ihr gewidmete Kapitel ist allerdings das einzige mit Abrechnungscharakter, ansonsten verharrt der Sohn in der Rolle des bewundernden Referenten. Eine kritische Lebensschau liest sich anders. (Pierre Merle: "Robert Merle. Ein verführerisches Leben". Biographie. Aus dem Französischen von Manfred Flügge. Aufbau Verlag, Berlin 2009. 432 S., geb., 22,95 [Euro].) lbo

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr