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Robert Redford ist der umschwärmte Frauenliebling des amerikanischen Films. Mit ihm verbinden wir Kino-Highlights wie Der Clou, Der große Gatsby, Jenseits von Afrika und Aus nächster Nähe. Sein Privatleben hat Redford immer vor der Öffentlichkeit abgeschirmt. In dieser großen Biographie tritt nun der Mensch Robert Redford erstmals ins Rampenlicht. Es ist das facettenreiche Porträt des Filmstars, Regisseurs und Produzenten, der als Jugendlicher der familiären Enge nach Europa entfloh und unter schwierigen Bedingungen seine Schauspielerkarriere begann; die bewegende Lebensschau des Förderers des…mehr

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Produktbeschreibung
Robert Redford ist der umschwärmte Frauenliebling des amerikanischen Films. Mit ihm verbinden wir Kino-Highlights wie Der Clou, Der große Gatsby, Jenseits von Afrika und Aus nächster Nähe. Sein Privatleben hat Redford immer vor der Öffentlichkeit abgeschirmt. In dieser großen Biographie tritt nun der Mensch Robert Redford erstmals ins Rampenlicht. Es ist das facettenreiche Porträt des Filmstars, Regisseurs und Produzenten, der als Jugendlicher der familiären Enge nach Europa entfloh und unter schwierigen Bedingungen seine Schauspielerkarriere begann; die bewegende Lebensschau des Förderers des unabhängigen Films und politisch engagierten Umweltschützers, der sich vehement für alte amerikanische Werte wie Toleranz und Offenheit einsetzt und mit seiner deutschen Frau, der Künstlerin Sibylle Szaggars, fernab des Hollywood-Glamours in den Bergen von Utah lebt.
Autorenporträt
Der irische Schriftsteller Michael Feeney Callan hat mehrere Romane geschrieben. Seine Kurzgeschichten wurden mit dem Hennessy Literary Award ausgezeichnet. Neben mehreren erfolgreichen Drehbüchern hat er sich v.a. mit Biographien von Anthony Hopkins, Sean Connery, Julie Christie, Richard Harris einen Namen gemacht. Michael Feeney Callan lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Dublin, Irland.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.08.2011

Er wird immer dreißig, blond und perfekt sein
Robert Redford spielte in einer Liga für sich allein – Der irische Schriftsteller Michael Feeney Callan porträtiert den Schauspieler
Eigentlich gehört es für die ganz großen Leinwandhelden dazu, dass sie sich einen Rest von Geheimnis erhalten – das Unerreichbare, das Unerklärliche ist Teil des Mythos. Robert Redford stieg Anfang der siebziger Jahre, nachdem der Western „Butch Cassidy and the Sundance Kid“, geschrieben von William Goldman und inszeniert von George Roy Hill, ihm weltweit zum Durchbruch verholfen hatte, zu einer Form von Starruhm auf, die selbst Hollywood bis dahin unbekannt war. Es gibt heute Stars, die das Vierfache seiner höchsten Gagen bekommen, aber von ihnen gibt es eben mehrere. Redford spielte zu seinen größten Zeiten in einer Liga ganz für sich allein. Teurer und umschwärmter von Fans, Produzenten und Regisseuren war vor ihm keiner gewesen – und vielleicht auch nicht enigmatischer.
Redford hatte, schon bevor er Sundance Kid wurde, etwas getan, was heute jeder mittlere Fernsehstar macht, was damals aber unüblich war: Er war aus Hollywood geflohen und hatte sich in den Bergen von Utah ein Haus gebaut. Man ging damals nach Hollywood in der Absicht, um jeden Preis berühmt zu werden, Redford wollte ihn nicht zahlen. Redford, 1936 in Los Angeles geboren, verweigerte der Stadt der Träume seine Präsenz und zog sich zurück an einen Ort, an den nur Menschen vordringen konnten, die er ausdrücklich dorthin eingeladen hatte.
Der irische Schriftsteller Michael Feeny Callan hat nun eine Biographie über Robert Redford vorgelegt, derzeit die umfassendste, und vielleicht wird sie es auch bleiben: 14 Jahre Arbeit, Interviews mit 300 Zeitzeugen: unter ihnen auch Redfords Kinder, aber vor allem die Regisseure Alan J. Pakula (1928–1998) und der vor drei Jahren verstorbene Sydney Pollack, der seit jungen Jahren Redfords enger Freund gewesen war und sechs Filme mit ihm gedreht hat. (Ein wenig schade ist es, dass Redfords jüngste Regiearbeit, „Die Lincoln-Verschwörung“ – eine sehr zeitgemäße Analyse des Prozesses gegen Mary Surrat, die Mutter eines Attentäters – es nicht in den Anhang geschafft hat, obwohl der Film schon im vergangenen Jahr vorgestellt wurde – deutscher Kinostart ist der 29. September) Und der verschlossene Mr. Redford hat Callan Tagebuchaufzeichnungen zur Verfügung gestellt; es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass er noch mal einen Autor so nah an sich heranlässt. Callan beschreibt den Rückzug aus Hollywood ausführlich, aber eine Antwort darauf, warum Redford nie nach den Regeln Hollywoods spielen wollte, hat auch er nicht gefunden.
Die Nähe zu Redford hat natürlich zur Folge, dass man trotz kritischer Töne, was die Führung des Sundance-Filmfestivals betrifft, in diesem Buch auch immer spürt, dass hier Redford selbst an seiner eigenen Legende strickt. Es war eine seltsame Karriere – denn einerseits war Redford ein solider Schauspieler, aber er hatte nicht die Bandbreite von Robert De Niro, und man wollte ihn auch immer nur als den strahlenden Helden sehen. Und er wollte definitiv mehr sein als nur der „sexiest man alive“, bevor der Begriff überhaupt erfunden wurde.
Manche der Geschichten sind schon Legende: Wie er sich für den Umweltschutz schon Ende der sechziger Jahre zu engagieren begann, das politische Engagement für die Demokraten, dass er sehr früh den Wechsel zur Regie betrieb, der ihm gleich beim ersten Versuch einen Oscar einbrachte, 1980, für sein Familiendrama „Ordinary People“. Und natürlich jene, als der Mann in den Bergen sozusagen im Alleingang mit dem Sundance-Festival das amerikanische Independent-Kino erfand, wie es in den Neunzigern selbst Hollywood das Fürchten lehrte. Es zog ihn schon früh zu kleinen Projekten, die dem Studiosystem nicht bombastisch genug waren. Der kleine Skifahrerfilm „Schussfahrt“, oder, zusammen mit Sydney Pollack, „Jeremiah Johnson“, über einen Einsiedler in den Bergen. Er konnte, vor allem nach dem gigantischen Erfolg von „Der Clou“ 1973 – wie bei „Butch Cassidy“ war da Paul Newman sein Ko-Star – diese Projekte zwar durchbringen. Aber ein Forum für sie gab es trotzdem nicht.
Die Siebziger haben das Kino verändert, am Anfang des Jahrzehnts hatte es noch so ausgehen, als würde New Hollywood sich durchsetzen mit Filmen, die nicht nur auf die größtmögliche Zuschauerzahl abzielten. Am Ende des Jahrzehnts war das Gegenteil eingetreten. George Lucas hatte „Star Wars“ gemacht und Steven Spielberg „Der weiße Hai“, das Blockbuster-Kino setzte sich durch, wenige Filme, die parallel in allen Kinos laufen. Als Gegengift gründete Redford auf seiner Ranch in Utah ein Institut und ein Festival – Sundance wurde das Mekka des Independent-Kinos. Hier begannen die Karrieren von Quentin Tarantino, Robert Rodriguez und Steven Soderbergh.
Callan hat mit viel Akribie einiges ausgegraben, was richtig neu ist. Eine verpasste Zusammenarbeit mit Polanski, beispielsweise, und wie viel Redford geschrieben hat, wie viele Drehbücher tatsächlich weitgehend von ihm stammen – Callan nennt ihn den „Ghostwriter“. 1976 machte Redford mit Pakula „Die Unbestechlichen / All the President’s Men“ über den Watergate-Skandal und den Untergang Richard Nixons. Es ist bis heute der Lieblingsfilm aller Journalisten. Redford hatte früh Kontakt zu Bob Woodward aufgenommen, den er später im Film verkörperte, und die Rechte gekauft. Der Drehbuchautor William Goldman hat sich im Nachhinein bitter beklagt, dass er zwar im Vorspann genannt ist, dass aber nicht verfilmt wurde, was er geschrieben hatte. Das Drehbuch ist, so hat Pakula Callan erzählt, von Pakula und, vorwiegend, von Redford. Eine ziemlich reife Leistung.
Bigger than life, das ist nur einer, der oben auf der Leinwand bleibt und nicht herabsteigt. Redford beispielsweise ist, wenn man ihn hier unten auf der Erde trifft, ein recht kleiner Mann, obwohl er auf der Leinwand aussieht wie ein gut gebauter Sechs-Fuß-Kerl. Und seien wir mal ehrlich: Wer will das schon wissen? „Es ist“, sagt Sydney Pollack bei Callan, „ein Pakt mit dem Teufel. Er wird immer dreißig, blond und perfekt sein. Es wird intelligente Kritiker geben, die dieses Muster durchbrechen, aber selbst die besten wollen den idealisierten Schauspieler. Sie bestehen auf der Kontinuität, weil niemand den Tod der Phantasie will, niemand erträgt zu viel Realität.“ So, wie Redford auf Film konserviert ist, so bleibt er für die Ewigkeit.
SUSAN VAHABZADEH
MICHAEL FEENEY CALLAN: Robert Redford. Die Biographie. Aus dem Englischen von Charlotte Breuer und Norbert Möllemann. Droemer Verlag, München 2011. 752 Seiten, 22,99 Euro.
Callan hat 300 Zeitzeugen
interviewt und auch Tagebücher
seines Helden studiert
Robert Redford 1976 als Washington-Post-Redakteur Bob Woodward in „Die Unbestechlichen“
(links) und 1969 zusammen mit Paul Newman in „Butch Cassidy and the Sundance Kid“.
Fotos (2): Tele 5, AP
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"Michael Feeney Callan liefert in "Robert Redford" ein intensives, nahegehendes Porträt des Schauspielers...." Freundin 20110515

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Susan Vahabzadeh lobt die Akribie, mit der Michael Feeney Callan Dinge über Robert Redford zusammengetragen hat, die wir noch nicht wussten. Über geplatzte Arbeiten mit Polanski, Redford als Autor etwa. Darüber hinaus Bekanntes, wie Redfords Engagement für das Independent-Kino und den Umweltschutz. Allerdings findet sie solche Einblicke nicht halb so interessant wie den Mann selbst, wie wir ihn kennen und kennen wollen - bigger than life nämlich. So erfüllt sie diese Biografie zwar mit Respekt angesichts einer 14 Jahre währenden Arbeit, einer Menge Zeitzeugenberichte, Tagebuchauswertungen etc. So richtig ins Schwelgen bringt sie allerdings erst die hagiografische Seite des Buches, die Nähe Callans zu seinem Thema: Redford - eine Legende.

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