Häufig wird die Frage nach den Gründen der jungen Familie Schumann, im Jahre 1844 für immer von Leipzig fortzuziehen, mit einem Hinweis auf Schumanns enttäuschte Hoffnung auf die Kapellmeisterstelle beim städtischen Orchester des Gewandhauses abgehandelt. Wie so oft in Biographien bedeutender Persönlichkeiten, besteht auch hier die Gefahr, dass Zusammenhänge vereinfacht dargestellt oder aufgrund ihres Erzählwertes in Beziehung mit anderen Berühmtheiten gesetzt werden. Die vorliegende Publikation widmet sich neben der Frage, ob die Bevorzugung Mendelssohns für das Amt des Gewandhauskapellmeisters ursächlich für den Wechsel der Schumanns nach Dresden war, auch den beruflichen und privaten Gründen, die darüber hinaus entscheidenden Einfluss genommen haben könnten.