Robert Schumann, dessen Geburtstag sich 2010 zum 200. Mal jährt, ist eine der großen Gestalten der Romantik: Genie von höchster Produktivität, hingebungsvoller Ehemann, Vater von acht Kindern, manisch und depressiv - und jung gestorben in einer geschlossenen Anstalt. Peter Gülke widmet sich in dieser Biografie dem Pianisten und Komponisten von Klaviermusik und Kunstliedern, von Symphonien und Konzerten, dem Musikschriftsteller und Leser von Jean Paul und E.T.A. Hoffmann. Seinerseits ein leidenschaftlicher Musiker, erklärt er die schumannsche Musik und ihre Entstehungsbedingungen und setzt sich dabei kritisch auseinander mit manchem festgefügten Bild.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eine ambitionierte Monografie über Robert Schuhmann erblickt Rezensent Reinhard J. Brembeck in diesem Buch des Musikwissenschaftlers Peter Gülke. Im Mittelpunkt steht für ihn die gut dokumentierte Biografie des Komponisten, allerdings mit dem Ziel, Schumanns Werk zu verstehen. Er schätzt die von Gülke gewählte essayistische Form und den thematischen, nicht chronologischen Zugriff. Beides scheint ihm dem getriebenen, sprunghaften Leben Schumanns und dessen mitunter sperrigen Werken angemessen. Gülke ist für ihn ein "intellektueller Schriftsteller", der den Komponisten zwischen Hölderlin, Jean Paul und Poe sieht und dem Existenziellen von Schumanns Musikdenken gerecht wird. Insgesamt zeigt sich Brembeck mit Gülkes Arbeit hochzufrieden. Allenfalls bei den Analysen von Schumanns musikalischen Werken hätte sich er den Autor etwas weniger akribisch und dafür kühner in der Deutung gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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