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Immer wieder werden Fragen nach einem einführenden Buch zu Joseph Beuys gestellt: Was heißt »plastisches Denken«? Was bedeutet »soziale Plastik«? Oder warum »ist jeder Mensch ein Künstler«? Trotz der Fülle an Veröffentlichungen von und über Joseph Beuys gibt es bislang kaum eine Einführung, die auf diese Fragen eingeht. Die vielleicht entscheidende Ursache liegt darin, daß die konventionellen Methoden der Kunstgeschichte an den Schwierigkeiten der komplexen Denkstruktur von Joseph Beuys scheitern. Der überwiegende Teil der Beuys-Autoren setzt sich mit der Verknüpfung von Biographie und Werk…mehr

Produktbeschreibung
Immer wieder werden Fragen nach einem einführenden Buch zu Joseph Beuys gestellt: Was heißt »plastisches Denken«? Was bedeutet »soziale Plastik«? Oder warum »ist jeder Mensch ein Künstler«? Trotz der Fülle an Veröffentlichungen von und über Joseph Beuys gibt es bislang kaum eine Einführung, die auf diese Fragen eingeht. Die vielleicht entscheidende Ursache liegt darin, daß die konventionellen Methoden der Kunstgeschichte an den Schwierigkeiten der komplexen Denkstruktur von Joseph Beuys scheitern. Der überwiegende Teil der Beuys-Autoren setzt sich mit der Verknüpfung von Biographie und Werk auseinander, so als fände sich der Schlüssel zum Zugang der Kunst von Joseph Beuys in dessen Leben.

Die vorliegende Arbeit befaßt sich nicht mit der Biographie von Joseph Beuys, sondern mit seinem Denken und, was bislang noch in keinem Buch über Joseph Beuys behandelt wurde, mit der Frage, woher der Ansatz dieses Denkens stammt. Dabei greift der Autor bei der Entwicklung seiner These weit auf die Literatur- und Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts zurück, um das Phänomen des Plastischen als eine Möglichkeit des Ganzheitlichen, als Überwindung der Trennung von Natur und Mensch zu deuten. Ausgehend von der Analyse der Zeichnungen des französischen Bildhauers Auguste Rodin erkennt Andreas Röder eine klare Beziehung zwischen Rodin und Beuys über das Ausdrucksmittel der plastischen Linie. Beiden gemeinsam ist der Versuch, die »Entzweiung und Entfremdung von Kunst und Leben« zu überwinden.

Andreas Röder beweist seine These anhand von Zeichnungen beider Künstler. Einen Höhepunkt bildet seine neue Interpretation des »Hirschführers« von Joseph Beuys aus dem Jahr 1948, mit dem Verweis auf die seiner Zeichnung immanente Bedeutung der Sprache, welche nach seiner Auffassung als eine Art Urstruktur der Zeichnung zugrunde liegt. Auch hier bezieht der Autor Parallelphänomene aus der Philosophie, der Literatur und der Musik in die Deutung mit ein. Damit wird ein interdisziplinärer Ansatz geboten, der nicht nur für die Rodin- bzw. Beuys-Forschung von Interesse ist. Hervorzuheben ist noch Rodins »Propheten-Zeichnung«, die in diesem Buch zum ersten Mal publiziert wird.