Die römische. Kunst ging aus der Verschmelzung von altitalischer, etruskischer und griechischer Kunst hervor. Im Laufe ihrer Entwicklung integrierte sie diese verschiedenen Einflüsse und nahm mit dem Aufstieg Roms zum Zentrum eines riesigen Imperiums ihre eigenen spezifischen Züge an.
Schon seit
längerem bemüht sich die Forschung um eine Charakterisierung der römischen Kunst. In einer…mehrDie römische. Kunst ging aus der Verschmelzung von altitalischer, etruskischer und griechischer Kunst hervor. Im Laufe ihrer Entwicklung integrierte sie diese verschiedenen Einflüsse und nahm mit dem Aufstieg Roms zum Zentrum eines riesigen Imperiums ihre eigenen spezifischen Züge an.
Schon seit längerem bemüht sich die Forschung um eine Charakterisierung der römischen Kunst. In einer fünfbändigen Ausgabe versucht der Philipp von Zabern Verlag nun, den neuesten Wissensstand einem breiteren Publikum näher zu bringen und diesem die beeindruckende Vielfalt vor Augen zu führen.
Den Auftakt zu dieser großen neuen Reihe „Römische Kunst“ macht der Einführungsband „Von den Anfängen bis zur Mittleren Republik“. Hier geht Filippo Coarelli, Professor für Griechische Philologie und Römische Altertumskunde an der Universität Perugia, den Ursprüngen der Römischen Kunst nach, die später den Glanz des mächtigen Römischen Reiches symbolisierte.
Der ausgewiesene Kenner der römischen Frühgeschichte untergliedert diese Anfänge in zwei Kapitel. In „Die archaische Stadt“ beleuchtet der Autor die Herausbildung der Stadt mit ihren Stadtmauern und Befestigungsanlagen. Diese Phase der Entwicklung der italisch-römischen Kultur war untrennbar mit hellenischen Vorbildern verbunden, was anhand von zahlreichen Statuen, Gefäßen, Terrakottaplatten und Kriegsausrüstungen belegt wird.
In dem Kapitel „Die mittlere Republik“ untersucht Coarelli die endgültige Ausformung einer eigenständigen römischen Kultur. Dieser Prozess äußerte sich vor allem in der Schaffung neuer Infrastrukturen und öffentlicher Bauten. So stehen hier Tempelarchitektur, Wohnbauten, Grabmale und öffentliche Plastiken und Bildnisse im Mittelpunkt der Betrachtungen. Die Münzprägung und das Kunsthandwerk dieser Zeit werden dabei besonders dargestellt.
Neben den kunsthistorischen Erläuterungen macht der Autor aber auch immer wieder auf die gesellschaftlichen Entwicklungen im römischen Staatsgefüge aufmerksam. Sie waren geprägt von der Verarmung und Proletarisierung der Bauern und der Konzentration der politischen und wirtschaftlichen Macht in den Händen einer immer kleineren Elite. Den Abschluss der 256 Seiten bildet eine umfangreiche Bibliografie.
Der Auftaktband des fünfbändigen Standardwerks zur Römischen Kunst besticht durch seine exzellente Aufmachung und Ausstattung mit einer ausgezeichneten Papierqualität und 233 hervorragenden Farbabbildungen. Ein opulenter Bild-Text-Band, der neugierig macht auf seine Nachfolger.
Manfred Orlick