Der Schweizer Roger Federer (*1981) dominiert die internationale Tennisszene wie kein Zweiter. Der 20-fache Grand-Slam-Sieger ist mit seinen 37 Jahren eine Ausnahmeerscheinung im sog. Weißen Sport. Seine elegante wie trickreiche Spielweise in Kombination mit seinem ehrlichen und bescheidenen
Auftreten machen ihn einzigartig und zur perfekten Werbeikone.
Der Sportredakteur und Federer-Kenner…mehrDer Schweizer Roger Federer (*1981) dominiert die internationale Tennisszene wie kein Zweiter. Der 20-fache Grand-Slam-Sieger ist mit seinen 37 Jahren eine Ausnahmeerscheinung im sog. Weißen Sport. Seine elegante wie trickreiche Spielweise in Kombination mit seinem ehrlichen und bescheidenen Auftreten machen ihn einzigartig und zur perfekten Werbeikone.
Der Sportredakteur und Federer-Kenner der ersten Stunde René Stauffer hat über den Ausnahmeathleten nun eine Biografie geschrieben, die Fans und Laien gleichermaßen zu begeistern weiß. Hat man erst einmal die ersten 80 Seiten überstanden, in denen Federers erstaunliches Comeback von 2017 behandelt wird und die sich im Ganzen etwas zäh lesen, wird man mit einer umfangreichen Einschätzung über den Sportler und Menschen Roger Federer belohnt. Er wächst in einem tennisaffinen Umfeld auf, das früh sein Talent entdeckt und fördert. Zuerst spielte er noch Fußball und Tennis parallel, entschied sich aber im Laufe der Zeit für Tennis und besuchte fortan das nationale Leistungszentrum von Swiss Tennis. Hier bekommt er das nötige Rüstzeug für seine spätere Erfolgskarriere. Anfangs hatte er noch nicht seine Emotionen im Griff und verlor einige Partien gegen ältere, erfahrenere Spieler. Doch dies sollte sich mit den richtigen Trainern und den ersten entscheidenden Siegen schnell ändern. Sein Ehrgeiz und seine ungezügelte Leidenschaft für den Weißen Sport trieben ihn zu Höchstleistungen, auch im ungeliebten Training, an. Seine Rekorde und Auszeichnungen bis zum heutigen Tage können sich sehen lassen und sind einfach exzeptionell.
Doch Federer ist anders als seine Vorbilder nie abgehoben. Seine Familie und seine Freunde erden ihn. Er braucht den "Tenniszirkus" nicht, um glücklich zu sein. Gerade seine Bodenständigkeit, seine Freundlichkeit und seine Lockerheit machen ihn so sympathisch. Federer ist der nette, offene Typ von nebenan, der sich für seine Mitmenschen interessiert und seinen Erfolg als Geschenk sieht. Interviews mit ihm sind keine Qual, sondern stets launige Wortgefechte. Denn er spricht drei Sprachen fließend und hat Witz. Daneben engagiert er sich mit viel Herz für wohltätige Zwecke und hat selbst eine Stiftung zur Bildungsförderung gegründet. Kurzum, Federer brilliert nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Er ist in dieser Hinsicht der kompakteste Tennisspieler aller Zeiten und ein Beispiel für seine jungen Nachfolger.
Stauffers Buch wagt einen Rundumblick und gibt dabei allerlei Wissenswertes über den "Überflieger" preis. Mir haben besonders die Beschreibungen zu seinem Charakter imponiert. Einerseits ist er der strenge Perfektionist und andererseits der beliebte Sonnyboy. Sein Ehrgeiz als auch seine weltoffene Art nötigen Respekt ab. Und wer kann schon von sich behaupten, mit 37 noch zur Weltspitze des Tennis' zu gehören. Stauffer hat ihn mehrmals interviewt sowie die internationale Presse nach spannenden Geschichten durchsucht. Vor allem Fans und Tennisnerds werden begeistert sein, weil gängige Begrifflichkeiten aufgeführt werden und andere aktuelle Top-Tennisspieler (Rafael Nadal, Novak Djokovic...) zu Wort kommen. Doch auch Laien werden leicht verständlich vom Autor an diese faszinierende Sportart und die momentane Lichtgestalt Federer herangeführt.
FAZIT
Eine Biografie, die vollumfänglich über Roger Federer informiert und ganz nebenbei das Interesse am "Weißen Sport" weckt. Immer wieder schön, wenn ein Fan und Weggefährte aus erster Hand zu berichten weiß.