Der Zugang zu Rohstoffen ist ein entscheidender Faktor für den Wohlstand in Volkswirtschaften, zugleich aber ist ihr weltweiter Verbrauch von radikaler Ungleichheit gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund der Problematiken, die durch ungleiche Nutzung, begrenzten Zugang und der Notwendigkeit der Verfügbarkeit von Rohstoffen entstehen, widmet sich die vorliegende Arbeit der Frage, ob und inwiefern die Verteilung von und der Handel mit Rohstoffen spezifische Fragen aufwerfen, die unter dem Begriff der Gerechtigkeit gefasst und auf globaler Ebene adressiert werden können bzw. müssen. Dabei wird der Gegenstandsbereich der natürlichen Ressourcen auf Bodenschätze eingegrenzt, worunter nicht-erneuerbare mineralische und fossile Rohstoffe zu verstehen sind. Statt Lösungen für aktuell rohstoffbezogene Konfliktlagen aufzuzeigen, stellt sich die Arbeit der Frage, ob im Themenbereich der Bodenschätze außer strategischen Überlegungen auch prinzipiell gerechtigkeitstheoretische Aspekte relevant sind. Dafür wird die skeptische Haltung von Thomas Nagel einerseits und Thomas Pogges als Befürworter für grenzüberschreitende Gerechtigkeitsprinzipien andererseits untersucht und miteinander verglichen.