Rolien ist elf Jahre alt, steht kurz vor dem Ende der goldenen Puppenzeit und ist reichlich seltsam, ebenso "mädchennärrisch" wie im Spiel der Phantasie gefangen. Ihre Schulaufsätze werden als zu blutrünstig verworfen. Dabei kennt sie alle Fremdwörter, hat einen anspruchsvollen erfundenen Freund und eine anspruchsvolle reale Freundin, die sommers wie winters Blusen und zwei Diamantenringe trägt.
Später möchte Rolien mal ein Mann werden, der in Paris wohnt, Rudolf heißt und kein Akrobat ist. Der Plan mit Paris geht auf, und Akrobat wird sie tatsächlich nicht, dafür Gouvernante, Nacktmodell, Hilfsfotografin, Buchhandelsassistentin, Hobbyphilosophin und Vielleserin. Während sie durch die Stadt spaziert und auf Sätze wartet, begegnet sie interessanten Personen, von denen sie so einiges lernt. Am Ende lässt sie alle Vögel frei.
Später möchte Rolien mal ein Mann werden, der in Paris wohnt, Rudolf heißt und kein Akrobat ist. Der Plan mit Paris geht auf, und Akrobat wird sie tatsächlich nicht, dafür Gouvernante, Nacktmodell, Hilfsfotografin, Buchhandelsassistentin, Hobbyphilosophin und Vielleserin. Während sie durch die Stadt spaziert und auf Sätze wartet, begegnet sie interessanten Personen, von denen sie so einiges lernt. Am Ende lässt sie alle Vögel frei.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Sätze wie von "trotzigen Twitter-Feministinnen" entdeckt Rezensentin Nadia Pantel in diesem 1947 erstmals in den Niederlanden erschienenen Roman von Josepha Mendels. Für die Kritikerin bedeutet das nichts Schlechtes - im Gegenteil: Die Geschichte um den Werdegang der kleinen Rolien, die mit ihrer imaginären Freundin Ralien das Leben und den eigenen Körper entdeckt, birgt noch weitere moderne Überraschungen, versichert die Rezensentin. Wenn Pantel im zweiten Teil des Romans Rolien nach Paris folgt, wo die junge Frau als Künstlerin Fuß fassen will und stattdessen auf sie sexuell erniedrigende, alte Männer trifft, die ihre Macht ausnutzen, muss die Rezensentin unweigerlich an Gabriel Matzneff und ähnliche "Mistkerle" denken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Entschlossenheit und Sensibilität, Stärke und Verwegenheit. Das sind die Pole des ungewöhnlichen Lebens dieser lesenswerten Autorin." Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung