Genealogische Rollen zeigen den Rang einer adeligen Familie an: Manuskriptform, Gestaltungsmittel und inhaltliche Argumente ergeben dabei eine Synergie, die die einzigartige Stellung einer Familie unter Beweis stellen soll. Aus dem 15. Jahrhundert hat sich eine große Zahl dieser Manuskripte sowohl im deutschen wie im englischen Raum erhalten. Das Buch nimmt einen Vergleich zwischen dem Reich und England vor und fragt, wie Rang durch Form und Gestaltungsmittel genealogisch hergeleitet wurde. Darüber hinaus wird der Einfluss von Wahl- und Erbkönigtum auf den Adel in den Blick genommen. Die Analyse dieser Rollen vermittelt neue Erkenntnisse über das Selbst-Bewusstsein des spätmittelalterlichen Adels und die Funktion von Genealogie als Ordnungsmodell in der europäischen Adelsgesellschaft.