Seiden sind natürlich vorkommende Polymere, die seit vielen Jahrhunderten klinisch als Nahtmaterial verwendet werden. Wenn Seide auf natürliche Weise aus Insekten oder Würmern extrudiert wird, besteht sie aus einem Filamentkernprotein, genannt Fibroin, und einer leimartigen Beschichtung aus Sericinproteinen. In jüngster Zeit wurden regenerierte Seidenmaterialien zur Herstellung einer Vielzahl von Biomaterialien wie Gels, Schwämme und Folien für medizinische Anwendungen verwendet. Insbesondere Seidenfibroin wurde aufgrund der Biokompatibilität, der langsamen Abbaubarkeit und der bemerkenswerten mechanischen Eigenschaften des Materials zunehmend für neue biomedizinische Anwendungen untersucht. Darüber hinaus hat die Fähigkeit, die molekulare Struktur und Morphologie durch vielseitige Verarbeitbarkeit und Oberflächenmodifizierungsoptionen zu kontrollieren, den Nutzen dieses Proteins für eine Reihe von Biomaterial- und Tissue-Engineering-Anwendungen wie Knochen, Bänder und Knorpel sowie Bindegewebe wie Haut erweitert. Derzeit sind Biomaterialien auf Seidenbasis kommerziell auf dem Markt erhältlich, wie z.B. das chirurgische Gerüst SERI®, chirurgisches Seidengewebe, Seidennahtmaterial, Restylane-Seide und das Seidenstraßen-Embolie-Schutzsystem. Es gibt noch viel Spielraum für die Erforschung von Seide als Biomaterial.