Rom war Haupt eines antiken Weltreichs, dann Zentrum der weltumspannenden Kirche und Sitz des Papsttums: All das hat zahllose Zeugnisse hinterlassen, die heute noch sichtbar sind und die Wahrnehmung prägen von Rom, der ,Ewigen''. Und dennoch: Die Stadt, wie sie heute dem Besucher entgegentritt, ist das Produkt einer Entwicklung, die vor nicht einmal 150 Jahren erst begonnen hat.Als das Rom der Päpste 1870 von dem jungen Königreich Italien in Besitz genommen wurde, war es zwar reich an ehrwürdigen Denkmälern aller Epochen; aber ihm fehlte alles, was nach den großen Vorbildern von London oder Paris die Hauptstadt eines modernen Staates ausmachte.Wie aus dieser malerisch verwahrlosten, gleichsam aus der Zeit gefallenen Stadt des Stillstandes die Kapitale des heutigen Italien wurde, ist das Thema dieses Buches.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hellauf begeistert ist Gustav Seibt von Franz J. Bauers Geschichte Roms im 19. und 20. Jahrhunderts. Angesichts der Anforderung eines sehr komplexen Geflechts von politischer, ideologiehistorischer und architektonischer Geschichte, imponiert es dem Rezensenten gewaltig, mit welcher Leichtigkeit dies dem Autor in seiner knappen und zugleich plastischen Darstellung gelingt. Bei Bauer werden die Zusammenhänge deutlich, und er führt dabei kenntnisreich in die italienische Forschung ein, preist Seibt. Dieses Buch, so jubelt der Rezensent, sollte bei jedem Rombesucher von heute im Gepäck sein, der sich über die ungleich stärker beachteten Epochen der Antike oder Renaissance hinaus für die Geschicke der Stadt interessiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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