"Sind Ihre Gefühle rein? Wie stehen Sie zur Kartoffel? Sollte es immer noch Konstantinopel
heißen? Haben Kinder Ihrer Ansicht nach einen Geruch? Wenn Sie
jetzt welchen hätten, würden Sie Hundekuchen essen? Sind Sie glücklich? Ist Ihnen
klar, warum ich Ihnen all diese Fragen stelle?"
Auch ohne zu wissen, warum Padgett Powell all diese Fragen stellt, kann man sich
der Faszination, die von dieser irritierend direkten Leseransprache ausgeht, nicht
entziehen: Das Gehirn springt an und nimmt mit einer sich von Frage zu Frage
steigernden Lust die Herausforderung zum Denken an. Immer bereitwilliger folgt
man den sympathischen Idiosynkrasien, den brillant gesetzten Haarnadelkurven,
den auch sprachlichen Provokationen des Fragestellers, der hier seine schräge, leicht
melancholische Weltsicht durchblicken lässt, und ist erstaunt, über was man alles,
wird man nur gefragt, mit Gewinn nachdenken kann. Wahrheit und Erkenntnis
offenbaren sich eben nicht in den Antworten, sondern in den Fragen.
heißen? Haben Kinder Ihrer Ansicht nach einen Geruch? Wenn Sie
jetzt welchen hätten, würden Sie Hundekuchen essen? Sind Sie glücklich? Ist Ihnen
klar, warum ich Ihnen all diese Fragen stelle?"
Auch ohne zu wissen, warum Padgett Powell all diese Fragen stellt, kann man sich
der Faszination, die von dieser irritierend direkten Leseransprache ausgeht, nicht
entziehen: Das Gehirn springt an und nimmt mit einer sich von Frage zu Frage
steigernden Lust die Herausforderung zum Denken an. Immer bereitwilliger folgt
man den sympathischen Idiosynkrasien, den brillant gesetzten Haarnadelkurven,
den auch sprachlichen Provokationen des Fragestellers, der hier seine schräge, leicht
melancholische Weltsicht durchblicken lässt, und ist erstaunt, über was man alles,
wird man nur gefragt, mit Gewinn nachdenken kann. Wahrheit und Erkenntnis
offenbaren sich eben nicht in den Antworten, sondern in den Fragen.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Das Buch schrammt laut Tilman Urbach wahrscheinlich am ganz großen Publikum vorbei, besteht es doch allein aus Fragen: Kein Satz endet mit einem Punkt, strukturiert werden die Fragen durch Kommata, und "sonst dominiert das gebogene Satzzeichen". Der immer wieder abseits des Marktes agierende Autor habe die Frage-Antwort-Situation, der er sich als Dozent für Creative Writing ausgesetzt sah, einfach umgedreht, beschreibt Urbach einen möglichen Beweggrund für die ungewöhnliche Form. Dabei gelingt es Padgett Powell durchaus, den Rezensenten nicht nur zu ermüden, das zwar auch, aber ihn durchaus auch ins Staunen zu versetzen durch seine scheinbar planlose, mal tiefsinnige, mal platte Fragerei (Weinen Sie im Kino? Ist ihr Konto ausgeglichen?). Dann liest Urbach Fragen plötzlich als Aussagesätze und erfährt mehr über sich selbst (und weniger über den Autor) als ihm vielleicht lieb ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH