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Elf Beiträge zur linguistischen Poetik Roman Jakobsons.Roman Jakobson (1896-1982) ist zu Recht der »Picasso der Sprachwissenschaft« genannt worden. Sein vor zwei Jahrzehnten erschienenes monumentales Alterswerk Poetry of Grammar and Grammar of Poetry (Selected Writings III) hat den Nationalphilologien wie der Komparatistik die Sprache verschlagen. Das liegt vor allem an Jakobsons interdisziplinär weit gespannten theoretischen Bezügen, der langen und alles andere als monolithischen Entwicklung seiner linguistischen Poetik, der einschüchternden Vielsprachigkeit seiner Gedichtanalysen sowie ihrer…mehr

Produktbeschreibung
Elf Beiträge zur linguistischen Poetik Roman Jakobsons.Roman Jakobson (1896-1982) ist zu Recht der »Picasso der Sprachwissenschaft« genannt worden. Sein vor zwei Jahrzehnten erschienenes monumentales Alterswerk Poetry of Grammar and Grammar of Poetry (Selected Writings III) hat den Nationalphilologien wie der Komparatistik die Sprache verschlagen. Das liegt vor allem an Jakobsons interdisziplinär weit gespannten theoretischen Bezügen, der langen und alles andere als monolithischen Entwicklung seiner linguistischen Poetik, der einschüchternden Vielsprachigkeit seiner Gedichtanalysen sowie ihrer scheinbaren Disparität.Grund genug, den vielerorts als scheinbar verstaubt beiseite gelegten Jakobson endlich einmal genau zu lesen und theoretisch zu reflektieren. In den Beiträgen werden die theoretischen Implikationen von Jakobsons Werk, die Entwicklung seiner Poetik und der Anspruch der Gedichtanalysen untersucht.Aus dem Inhalt:Hendrik Birus: Hermeneutik und Strukturalismus. Eine kritische Rekonstruktion ihres Verhältnisses am Beispiel Schleiermachers und JakobsonsAage A. Hansen-Löve: Randbemerkungen zur frühen Poetik Roman JakobsonsErika Greber: Text als »texture«. Textbegriff und Autoreflexivität in Jakobsons literaturwissenschaftlichem und poetischem OeuvreGrete Lübbe-Grothues: Gedichte interpretieren im Anschluß an Roman JakobsonHolt Meyer: G. M. Hopkins' Lyrik und Meta-Lyrik und/als die kulturelle Provokation der »poetic function of language« und der »message as such«Michael Wiseman / Willie van Peer: Roman Jakobsons Konzept der Selbstreferenz aus der Perspektive der heutigen Kognitionswissenschaft
Autorenporträt
Hendrik Birus, geb. 1943, war Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Dean of the Humanities and Social Sciences an der Jacobs University Bremen. Er ist Vizepräsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Aus seinen zahlreichen Publikationen ist besonders die kommentierte Edition von Goethes »West-östlichem Divan« hervorzuheben sowie das Gemeinschaftsunternehmen einer kommentierten Übersetzung sämtlicher polyglotten Gedichtanalysen des Strukturalisten Roman Jakobson.

Sebastian Donat, geb. 1964, ist Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik) der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der Sammelband über Roman Jakobsons Gedichtanalysen scheint den "arm." zeichnenden Rezensent allemal überzeugt zu haben. Die Radikalität von Jakobsons Position sieht er im Anschluss an Hendrik Birus darin, dass Gedichte grammatische Erscheinungen sind und ihre Bedeutung in ihrer Funktionsweise liegt. Jedoch wäre es nach Ansicht des Rezensenten falsch anzunehmen, es gäbe den literaturwissenschaftlichen Gemeinplatz der "wechselseitigen Verflechtung" (Sebastian Donat) von Form und Inhalt bei Jakobson. Mit Roman Jakobson ein Gedicht lesen heißt, seinen nach Gleichheit und Kontrast geordneten Bau lesen, so der Rezensent, daraus ergebe sich das Bedeutungsgeflecht im Einzelnen wie im Ganzen. Jakobson ist laut Rezensent damit als Vorläufer beziehungsweise Mitstreiter derjenigen literaturwissenschaftlichen Positionen anzusehen, die Bedeutung nicht als eine jenseits des Textes auffindbare Wesenheit bestimmen. "Vielmehr ist für ihn Bedeutung ein Produkt der materiellen (sinnlichen) Eigenschaften der Sprache selbst", hält der Rezensent fest. "In diesem Sinne machen Roman Jakobsons formale Gedichtanalysen und ihre Darstellung Sinn, den Sinn des Gedichts aus."

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