In der Rhein-Main-Region lebten und wirkten einige der bekanntesten Romantiker wie Clemens und Bettine Brentano, Karoline von Günderrode, die Brüder Grimm, Friedrich und Dorothea Schlegel, Caroline Schlegel-Schelling, Sophie Mereau. Aus England und Frankreich kamen Lord Byron, Alexandre Dumas und Victor Hugo und ließen sich von der Gegend inspirieren; so fanden viele Orte an Rhein und Main Eingang in die Literatur. Dennoch spielte die Region für die Romantik eine bislang unterschätzte Rolle.
Nun werden erstmals die Bezüge zwischen der Region und der Romantik in einem Sammelband detailliert aufgedeckt. Hintergründe werden in 6 Essays detailliert beleuchtet, 21 Ortsartikel bieten lexikonartigen Überblick, mit Karte, Zeittafel und Index. Vorgestellt werden in dieser reich bebilderten Topographie alle "romantischen Orte" von Marburg bis Heppenheim und Orte zwischen Koblenz und Aschaffenburg. Wie sich zeigt, ist die Rhein-Main-Region eine durch und durch von der Romantik geprägte Landschaft.
Nun werden erstmals die Bezüge zwischen der Region und der Romantik in einem Sammelband detailliert aufgedeckt. Hintergründe werden in 6 Essays detailliert beleuchtet, 21 Ortsartikel bieten lexikonartigen Überblick, mit Karte, Zeittafel und Index. Vorgestellt werden in dieser reich bebilderten Topographie alle "romantischen Orte" von Marburg bis Heppenheim und Orte zwischen Koblenz und Aschaffenburg. Wie sich zeigt, ist die Rhein-Main-Region eine durch und durch von der Romantik geprägte Landschaft.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.09.2014Inspirierende Landschaften
Auf den Spuren der Romantiker an Rhein und Main: Buchvorstellung in der Frankfurter Romanfabrik
Die Briten waren die Ersten. Englische Literaten romantisierten den Rhein auf ihren Bildungsreisen von Frankreich nach Italien. Erst im frühen 19. Jahrhundert zogen auch die deutschen Romantiker den Fluss entlang. Bacharach und die Loreley wurden bald zu weithin bekannten Inspirationsorten. Achim von Arnim, Friedrich Schlegel oder die Brentanos bereisten fortan das Rheintal und entdeckten die Wildheit der Natur für sich.
Nicht nur der "vaterländische Strom" stand im Mittelpunkt des Interesses der deutschen Romantiker. Das gesamte Gebiet an Rhein und Main entwickelte sich zu einem "Labor und Schmelztiegel der Romantik", schreibt Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt/ Rhein-Main, in seinem Vorwort zu dem jetzt vorgestellten Buches "Romantik an Rhein und Main. Eine Topographie". Auf Anregung des Kulturfonds begeben sich in diesem Band 23 Autoren auf die Spuren romantischer Dichter.
"Wir möchten wissenschaftliche Exaktheit mit einer Art Romantik-Baedeker verbinden", äußerte sich der Ressortleiter Literatur und Hörspiel beim Hessischen Rundfunk, Hans Sarkowicz. Er ist einer von drei Herausgebern des Werks. "Diese Orte können von den Lesern nun gefunden, entdeckt und erfahren werden", sagte Michael Hohmann, Leiter der Romanfabrik, und ebenso wie Wolfgang Bunzel, Leiter der Brentano-Abteilung im Goethehaus Frankfurt, Mitherausgeber des Bandes. Einer romantischen Entdeckungsreise durch das Rhein-Main-Gebiets glich auch die Präsentation des reich bebilderten Buches in der Romanfabrik. Die Schauspieler Claude de Demo und Thorben Kessler lasen ausgewählte Texte.
Die Zeugnisse der Naturversenkung, von Friedrich Schlegel, Bettine von Arnim, Karoline von Günderrode bis zu Victor Hugo bildeten einen stimmungsvollen Rahmen.
"Das Interessante an den Romantikern ist, dass sie ein Netzwerk bildeten", sagte Sarkowicz. Gerade in der Rhein-Main-Region ist dies ausgezeichnet nachzuvollziehen. Das Gut Trages, Rödelheim oder Oestrich-Winkel waren Orte romantischer Geselligkeit, unbeschwerter Kindheit und des Rückzugs der reisenden Dichter.
Keineswegs hielten diese sich lebenslang in den großen Zentren deutscher Romantik, in Jena, in Heidelberg oder in Berlin, auf. "Diese Hotspots waren außerordentlich kurzlebig", sagte Bunzel. Das Rhein-Main-Gebiet fungierte hingegen als Inspirationsort und als Kontaktzone der deutschen Romantiker und ihrer europäischen Kollegen. So präsentiert der Band 21 Orte, die von "ausgewiesenen Kennern der Landschaft" romantisch ausgestaltet wurden. Von Alzenau über die Burg Frankenstein bis nach Wiesbaden wird die Region als Reiseweg und literarische Inspiration deutlich. Der Band stellt auch in fünf größeren Essays einen breiteren politischen, kulturellen und historischen Kontext her. "Diese Region", frohlockte Hohmann, "ist nun durchromantisiert."
befi.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auf den Spuren der Romantiker an Rhein und Main: Buchvorstellung in der Frankfurter Romanfabrik
Die Briten waren die Ersten. Englische Literaten romantisierten den Rhein auf ihren Bildungsreisen von Frankreich nach Italien. Erst im frühen 19. Jahrhundert zogen auch die deutschen Romantiker den Fluss entlang. Bacharach und die Loreley wurden bald zu weithin bekannten Inspirationsorten. Achim von Arnim, Friedrich Schlegel oder die Brentanos bereisten fortan das Rheintal und entdeckten die Wildheit der Natur für sich.
Nicht nur der "vaterländische Strom" stand im Mittelpunkt des Interesses der deutschen Romantiker. Das gesamte Gebiet an Rhein und Main entwickelte sich zu einem "Labor und Schmelztiegel der Romantik", schreibt Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt/ Rhein-Main, in seinem Vorwort zu dem jetzt vorgestellten Buches "Romantik an Rhein und Main. Eine Topographie". Auf Anregung des Kulturfonds begeben sich in diesem Band 23 Autoren auf die Spuren romantischer Dichter.
"Wir möchten wissenschaftliche Exaktheit mit einer Art Romantik-Baedeker verbinden", äußerte sich der Ressortleiter Literatur und Hörspiel beim Hessischen Rundfunk, Hans Sarkowicz. Er ist einer von drei Herausgebern des Werks. "Diese Orte können von den Lesern nun gefunden, entdeckt und erfahren werden", sagte Michael Hohmann, Leiter der Romanfabrik, und ebenso wie Wolfgang Bunzel, Leiter der Brentano-Abteilung im Goethehaus Frankfurt, Mitherausgeber des Bandes. Einer romantischen Entdeckungsreise durch das Rhein-Main-Gebiets glich auch die Präsentation des reich bebilderten Buches in der Romanfabrik. Die Schauspieler Claude de Demo und Thorben Kessler lasen ausgewählte Texte.
Die Zeugnisse der Naturversenkung, von Friedrich Schlegel, Bettine von Arnim, Karoline von Günderrode bis zu Victor Hugo bildeten einen stimmungsvollen Rahmen.
"Das Interessante an den Romantikern ist, dass sie ein Netzwerk bildeten", sagte Sarkowicz. Gerade in der Rhein-Main-Region ist dies ausgezeichnet nachzuvollziehen. Das Gut Trages, Rödelheim oder Oestrich-Winkel waren Orte romantischer Geselligkeit, unbeschwerter Kindheit und des Rückzugs der reisenden Dichter.
Keineswegs hielten diese sich lebenslang in den großen Zentren deutscher Romantik, in Jena, in Heidelberg oder in Berlin, auf. "Diese Hotspots waren außerordentlich kurzlebig", sagte Bunzel. Das Rhein-Main-Gebiet fungierte hingegen als Inspirationsort und als Kontaktzone der deutschen Romantiker und ihrer europäischen Kollegen. So präsentiert der Band 21 Orte, die von "ausgewiesenen Kennern der Landschaft" romantisch ausgestaltet wurden. Von Alzenau über die Burg Frankenstein bis nach Wiesbaden wird die Region als Reiseweg und literarische Inspiration deutlich. Der Band stellt auch in fünf größeren Essays einen breiteren politischen, kulturellen und historischen Kontext her. "Diese Region", frohlockte Hohmann, "ist nun durchromantisiert."
befi.
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"Autoren, Werke, Orte, die Romantik und Frankfurt, im Buch [...] findet es zusammen" Rhein-Main-Zeitung