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Simon und Simone sind Zwillinge, doch sie haben einander nie kennen gelernt. Als Simon die verlorene Schwester ausfindig macht, treffen sie sich in London und werden vom Gefühl überwältigt, zueinander zu gehören. Es fühlt sich an wie Liebe - oder wie Begehren. Simone reist ab, doch bald darauf steht ihr Bruder vor der Tür und verlangt, hereingelassen zu werden. Soll sie öffnen?
Ihre Romane haben Annette Mingels als Meisterin der psychologischen Beobachtung bekannt gemacht, die mit "vibrierender Spannung" (Deutschlandfunk) die Mechanismen der Liebe aufdeckt. Sie beherrscht die Kunst, ihre
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Produktbeschreibung
Simon und Simone sind Zwillinge, doch sie haben einander nie kennen gelernt. Als Simon die verlorene Schwester ausfindig macht, treffen sie sich in London und werden vom Gefühl überwältigt, zueinander zu gehören. Es fühlt sich an wie Liebe - oder wie Begehren. Simone reist ab, doch bald darauf steht ihr Bruder vor der Tür und verlangt, hereingelassen zu werden. Soll sie öffnen?

Ihre Romane haben Annette Mingels als Meisterin der psychologischen Beobachtung bekannt gemacht, die mit "vibrierender Spannung" (Deutschlandfunk) die Mechanismen der Liebe aufdeckt. Sie beherrscht die Kunst, ihre Figuren schonungslos einander auszuliefern. In ihren Geschichten spitzt Annette Mingels diese Gabe eindrucksvoll zu: Mit größter Intensität erzählt sie von der Liebe und ihrer Unmöglichkeit. Sie erzählt vom Chaos der Geschlechter, von Lüge und Geheimnis, vom Verlangen und von dem, was Liebe anrichtet - illusionslos, fesselnd, verführerisch. Für ihre Erzählungen erhielt Annette Mingels zahlreiche Auszeichnungen.

"Annette Mingels erzählt heiter und melancholisch zugleich von dem Alltäglichen, dessen Grausamkeit im Detail liegt."

KULTURSPIEGEL
Autorenporträt
Mingels, Annette
Annette Mingels wurde 1971 in Köln geboren. Sie studierte Germanistik, Sprachwissenschaft und Soziologie und promovierte mit einer Arbeit über Dürrenmatt und Kierkegaard. Sie veröffentlichte die Romane 'Puppenglück' (2003), bei DuMont 'Die Liebe der Matrosen' (2005), 'Der aufrechte Gang' (2006), den Erzählungsband 'Romantiker' (2007) sowie 'Tontauben' (2010). Annette Mingels lebt für einige Jahre in New Jersey, USA. Auszeichnungen 2008 HALMA-Stipendium 2007 Kulturelle Auszeichnung des Kant
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.01.2007

Ein Buch pro Frühjahr muss reichen
Verwirrend, diese vielen Neuerscheinungen - zum Glück sind nur die Titel verschieden und nicht auch noch der Plot

Die neuen Frühjahrskataloge sind da! Jedes Jahr im Januar schicken die Verlage sie an die Buchhändler und Redaktionen. Also nimmt man sich zwei Tage Zeit, das alles durchzusehen. Und sehr bald entdeckt man, dass man diesmal überhaupt nur einen einzigen Roman lesen muss. Die vielen anderen Romane nämlich erzählen - laut Katalogtext - in Variationen genau die gleiche Geschichte. Das ist wirklich praktisch. Freuen Sie sich! In diesem Frühjahr bleibt viel Zeit zum Leben.

1. "Marion trifft Daisy durch einen Zufall wieder - in Paris, wohin sich beide geflüchtet haben. Vor ihrem Leben, vor den Männern, vor der Vergangenheit. Bei ihrem letzten Treffen waren sie Freundinnen, aber das ist jetzt sechs Jahre her. Die Bilder eines rauschhaften Sommers sind nur noch Erinnerung."

Susanne Heinrich: "Die Andere", DuMont.

2.

"Simon und Simone sind Zwillinge, doch sie haben einander nie kennengelernt. Als Simon die verlorene Schwester ausfindig macht, treffen sie sich in London und werden vom Gefühl überwältigt, zueinander zu gehören. Es fühlt sich an wie Liebe - oder wie Begehren. Simone reist ab, doch bald darauf steht ihr Bruder vor der Tür und verlangt, hereingelassen zu werden. Soll sie öffnen?"

Annette Mingels: "Romantiker - Geschichten von der Liebe", DuMont.

3.

"Bethany Fisher hat ihren Bruder Michael nie kennengelernt, denn der Junge wurde im Alter von vier Jahren entführt, als sie selbst noch in der Wiege lag. Seit jenem verhängnisvollen Tag aber leidet Bethany unter Michaels Abwesenheit. Denn ihre Mutter ist nie über den Verlust hinweggekommen und widmet all ihre Zeit und Liebe der Suche nach dem verlorenen Sohn."

Wendy Jean: "Und jeden Tag denk ich an dich", Page Turner.

4.

"Claire ist auf der Suche nach ihrer Tochter, die sie vor vielen Jahren nach der Geburt zur Adoption freigegeben hat. Doch die Reise war vergeblich, der Zug verlässt langsam den Bahnhof. Da steht eine Frau in der Tür und schaut in den Wagen. ,Wie heißt du?', fragt sie, und damit hat der Zufall einer Geschichte begonnen, die immer tiefer hineinführt in die Vergangenheit."

Hanna Johansen: "Der schwarze Schirm", Hanser.

5.

"Isabel reist nach Pisa, in der Hoffnung, das Rätsel um ihren verschollenen Vater zu lösen. Mit Hilfe des Kollegen Matteo entdeckt sie, dass ihr Vater sich als junger Soldat in Italien in die kluge Giuliana verliebte. Aber woran scheiterte diese Liebe?"

Deborah Lawrenson: "Abschied im Limonenhain", BLT.

6.

"Delia steht kurz vor der Hochzeit mit Eric, liebt das Leben mit ihrer kleinen Tochter Sophie und kann trotz des frühen Todes ihrer Mutter auf eine unbeschwerte Kindheit zurückblicken. Seit sie jedoch die Hochzeitsbilder ihrer Eltern gesehen hat, spuken Erinnerungen durch ihr Hirn, mit denen sie nichts anzufangen weiß. Delias Welt zerfällt vor ihren Augen, denn offenbar ist sie nicht die, für die sie sich 32 Jahre lang gehalten hat."

Jodi Picoult: "Die Wahrheit meines Vaters", Piper.

7.

"Adrían Ormache hat alles, was man sich wünscht: Frau und Kinder, eine erfolgreiche Anwaltskanzlei, ein Haus in einem der besten Viertel von Lima. Doch dann stirbt seine Mutter. Auf der Beerdigung erfährt er, dass sein Vater in den achtziger Jahren, als der Leuchtende Pfad seinen Guerillakrieg gegen den Staat führte, eine Militärkaserne leitete - brutal und erbarmungslos. Doch in eine seiner Gefangenen verliebte er sich und lebte mit ihr in einem Zimmer, statt sie, wie üblich, an seine Soldaten ,weiterzureichen'. Adrían begibt sich nun auf die Suche nach der Unbekannten und verstrickt sich dabei immer tiefer in die Geschichte seines Vaters."

Alonso Cueto: "Die blaue Stunde", Berlin-Verlag.

8.

"Chick Benetto ist in einer Sackgasse angelangt: Die Ehe mit seiner Frau Catherine zerbricht, seine Tochter kehrt sich völlig von ihm ab, und dann verliert er auch noch seinen Job. Immer tiefer gerät er in einen Sumpf der Verzweiflung, bis er eines Tages den Entschluss fasst, seinem verpfuschten Leben ein Ende zu setzen: Er fährt nach Pepperville Beach, in die Stadt seiner Kindheit, und stürzt sich von einem alten Wasserturm. Wie durch ein Wunder überlebt er - und traut seinen Augen nicht, als er plötzlich seiner verstorbenen Mutter Posey gegenübersteht."

Mitch Albon: "Nur einen Tag noch", Goldmann.

9.

"Harada ist ein erfolgreicher Drehbuchautor in Tokio, doch dann gerät er in eine Krise. Seine Ehe zerbricht, und auch beruflich geht es bergab mit ihm. Er zieht sich immer tiefer in seine Einsamkeit zurück, bis ihn plötzlich das beklemmende Gefühl erfasst, dass er die Kontrolle über die Realität verliert. Ist es möglich, dass er seinen längst verstorbenen Eltern wiederbegegnet ist?"

Taichi Yamada: "Sommer mit Fremden", Goldmann.

Zusammengestellt von Julia Encke

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Hier entfaltet sich Mingels feines Gespür für psychologisch prägnante Darstellung, das ihre früheren Bücher wie 'Die Liebe der Matrosen' schon auszeichnete. [...] Solche Texte entfalten einen ganz eigenen Klang in dem gegenwärtig stark boomenden Genre der Liebesprosa. Und sie bestätigen, dass mit dieser Autorin in der kleinen Form fortan zu rechnen ist."
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

"Annette Mingels erzählt von den bekannten Konflikten auf so virtuose, heiter-melancholische Weise, dass sie einem ganz und gar unverbraucht vorkommen. Man fühlt sich bei der Lektüre wie in einer Liebesgeschichte: Eigentlich kennt man alles, aber zum Glück kommt es einem jedes Mal neu und einzigartig vor."
LITERATUREN

"Wie Annette Mingels die Kunst des Liebesverlangens, das Gerangel, wenn es nicht klappt, wie man es sich wünscht, - wie sie as in ihren formidablen Kurzgeschichten in Szene setzt, zeugt von atemberaubender Spannung. [...] Mingels Erzählkunst lebt von plastisch dargestellten Figuren, einem feinen Gespür für das richtige Erzähltempo und von versteckten Plots, die zu entdeckten eine reine Leselust sind."
DIE WELT

"Sie wird immer besser. [...] Mag das Genre der Short Story marketingtechnisch gesehen auch eher schwierig zu vermitteln sein, so hat Annette Mingels damit doch einen Glücksgriff getan."
NEUE ZÜRCHER ZEITUNG

"Brillant manövriert sie ihre Figuren immer wieder in unheilvolle Konstellationen, liefert sie einander aus, entlarvt Mechanismen der Liebe und des Hasses und breitet illusionslos ein Panoptikum der menschlichen Abgründe aus."
BUCHJOURNAL
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

In dreiviertel der Liebesgeschichten aus Annette Mingels Band "Romantiker" umschifft die Autorin die Gefahr der Spannungslosigkeit trotz oft wenig vorwärts drängenden Handlungsabläufen, stellt Joseph Hanimann anerkennend fest. Wenn er also kritisiert, dass die Titelgeschichte ein bisschen ins Leere läuft, so fasziniert ihn beispielsweise eine Erzählung von inzestuös verstrickten Zwillingen als psychologisch äußerst treffend. Besonders beeindruckt zeigt sich der Rezensent von einer Geschichte, in der ein Mädchen ihre ertrunkene Schwester im Gartenteich findet und anhand dieser Schrecksekunde die ganze Historie von Liebe, Schuld und Eifersucht der Schwestern Gestalt gewinnt. Auch beim Einfangen zartester innerer Momente bewahrt die Trockenheit des Tons die Autorin vor allzu romantischen Klängen, bemerkt der Rezensent zufrieden, der versichert, dass mit Mingels, die bereits mit einem Roman positiv hervorgetreten ist, nun auch in der kürzeren Prosa "zu rechnen ist".

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