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Die Begegnung zweier Namenloser beim Beobachten von Sterbenden ist nicht nur der inszenierte Beginn, es ist die prägende Szene für ein Sich Annähern und Einander Fremd werden, für Misstrauen und Sehnsucht, die dieses "Stück" prägen. Aus der zufälligen Begegnung und der anschließenden missglückten Nacht entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, vor dem beide Angst haben, das sie aber bis zu Ende spielen. Sie versuchen sich an ihre Gefühle heranzutasten, wollen vertrauen und lauern einander doch auf, wollen Liebende sein, ein Paar, das ein Wochenende miteinander verbringt, gemeinsam ins Kino…mehr

Produktbeschreibung
Die Begegnung zweier Namenloser beim Beobachten von Sterbenden ist nicht nur der inszenierte Beginn, es ist die prägende Szene für ein Sich Annähern und Einander Fremd werden, für Misstrauen und Sehnsucht, die dieses "Stück" prägen. Aus der zufälligen Begegnung und der anschließenden missglückten Nacht entwickelt sich ein Katz-und-Maus-Spiel, vor dem beide Angst haben, das sie aber bis zu Ende spielen. Sie versuchen sich an ihre Gefühle heranzutasten, wollen vertrauen und lauern einander doch auf, wollen Liebende sein, ein Paar, das ein Wochenende miteinander verbringt, gemeinsam ins Kino geht, auf den Flohmarkt und verletzen einander, wie sie selbst verletzt worden sind. Sie zwingt ihm ihr Leben auf, kleidet ihn in ihr eigenes Trauma. Er provoziert Emotion bei seinem Gegenüber, lange genug, um seine verstorbene Anna, ihr Tod der Auslöser für seine Haltlosigkeit, wieder in sein Gedächtnis und in sein Leben zurück zu rufen. Beide definieren sich durch den erlittenen Schmerz, transformieren diesen Schmerz und ihre Opferrolle in Gewalt, Unterwerfung und den Wunsch nach Vergeltung. Immer deutlicher treten die Toten aus der Vergangenheit in die Gegenwart und vollenden dadurch das "romantische" Wochenende, das von beiden als kitschiges, geklontes Gefühl erlebt wird. Baier inszeniert in diesem "Roman" eine dramatische Szene, die vom Dialog zwischen Mann und Frau getragen wird. Gleichgültigkeit ist sein Schutz, diese Gleichgültigkeit abzulegen, wie er seine Kleidung ablegt, liefert ihn aus. In diesem Spannungsfeld bewegen sich nicht nur Figuren, sondern auch Schauplätze und Sprache. Kleine Gesten und Beobachtungen deuten an, wenn er ihr die Zigarette anbietet und immer wieder zurückzieht, ihr damit deutlich macht, dass er ihre Strategie verstanden und übernommen hat.
Autorenporträt
Christian Baier, geb. 1963 in Wien, 1988-94 Zeitungsredakteur, 1994-2001 leitender Musiktheaterdramaturg der Wiener Festwochen, 2001-2003 Chefdramaturg Wuppertaler Bühnen, 2004-2005 Produktionsdramaturg Deutsche Oper Berlin, seit 2006 Chefdramaturg des Theaters Dortmund. Arbeitet weiters als Schriftsteller, Journalist, Übersetzer und Dramatiker.