Wenn du als Kind den Ausruf hörst: "ich zeig dir mal, wo der Barthel den Most holt", dann kannst du erst mal nichts damit anfangen. In deinen Vorstellungen geht ein Bursche in den Keller, um aus einem Holzfass Most zu holen. Dabei hat er einen leeren Steinkrug in seiner Hand und lässt am Zapfhahn des Mostfasses den Krug volllaufen. Mit diesem Vollen Krug kommt e freudestrahlend zu seinem Auftraggeber und erwartet Lob und Anerkennung. So wird das gemacht, will er dir damit sagen. Du merkst jetzt endlich, dass dir jemand zeigen will, wie was gemacht wird Eigentlich klingt es nach überheblicher Angabe. Du weißt nicht wie es läuft, ich dagegen hab schon Erfahrungen gesammelt und weiß es besser als du. Dabei schätzen diese Personen ihr Können meisten zu hoch ein. Ich konnte im Laufe der Jahre schon erleben, dass manch selbstgefälliger Zeitgenosse auf die Nase gefallen ist. Mir ist es auch schon passiert, dass ich was demonstrieren wollte und strengte mich besonders gut an und dann ging es in die Hose. Viele benutzen diese Redewendung, ohne zu wissen, was sie eigentlich bedeutet. Denn "Barthel" ist jiddisch und bedeutet "Brechstange". Und "Most" ist kein Getränk, sondern ebenfalls ein jiddisches Wort für "Geld". Mit der Brechstange herangehen um mehr Anerkennung oder auch mehr Geld zu verdienen, ist kein guter Weg. Wenn du von jemandem hörst, dass er zeigt, wo der Barthel den Most holt", meint er: Der macht unmissverständlich klar, "wo es langgeht", oder "wo der Hammer hängt". Ein Meister in seinem Fach hat es gar nicht nötig mit seiner Geschicklichkeit anzugeben. Er muss sich nicht selbst erhöhen. Wenn er etwas gut kann, dann merken die Leute es schon, dass er sein Handwerk beherrscht. Eine weitere Story: Am frühen Morgen ist die Luft klar und der Lärm noch nicht so laut. Bist du schon mal früh aufgestanden um dich bewusst zu freuen? Stell dir vor, wie du nach deiner Morgentoilette zum Briefkasten gehst und die Tageszeitung holst. Du legst die Zeitung erstmal zur