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Maries Welt gerät ins Wanken: Die religiöse Strenge, mit der ihr Vater die Familie mehr schlecht als recht zusammenzuhalten versucht, wird dem Mädchen immer suspekter. Sie findet eine aufregende neue Freundin, nur um zu erleben, wie sich diese schon bald einer anderen zuwendet. Der erste Schwarm verdreht ihr den Kopf, und ihr Körper hat plötzlich unheimlich schöne Bedürfnisse, die mit Kaubonbons nicht mehr zu befriedigen sind. Mitten in den unverwechselbaren achtziger Jahren schneidet sich ein Mädchen die Haare kurz, entscheidet sich für einen eigenen Stil und bringt damit nicht zuletzt in…mehr

Produktbeschreibung
Maries Welt gerät ins Wanken: Die religiöse Strenge, mit der ihr Vater die Familie mehr schlecht als recht zusammenzuhalten versucht, wird dem Mädchen immer suspekter. Sie findet eine aufregende neue Freundin, nur um zu erleben, wie sich diese schon bald einer anderen zuwendet. Der erste Schwarm verdreht ihr den Kopf, und ihr Körper hat plötzlich unheimlich schöne Bedürfnisse, die mit Kaubonbons nicht mehr zu befriedigen sind.
Mitten in den unverwechselbaren achtziger Jahren schneidet sich ein Mädchen die Haare kurz, entscheidet sich für einen eigenen Stil und bringt damit nicht zuletzt in ihrer von Nonnen geführten Mädchenschule die Ordnung der Dinge durcheinander. Und sie entdeckt die Liebe - die zu Ravi, einem Jungen aus ihrer Theatergruppe, aber auch die Liebe zur Mutter und die zur Literatur. Vor allem Letztere macht diesen Roman zu einer ungewöhnlichen Geschichte vom Weg zum eigenen Ich
Autorenporträt
Ruth Johanna Benrath, geboren 1966 in Heidelberg, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte und war Mitbegründerin der »Literaturoffensive«. 2001 war sie Endrundenteilnehmerin beim open mike, Berlin. Neben der Arbeit an Kunstprojekten veröffentlichte sie in Zeitschriften und Anthologien. 2007 erschien »Kehllaute«. Sie erhielt u.a. ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats, das Döblin-Stipendium der Akademie der Künste, Berlin, und ein Stipendium des Landes Brandenburg im Künstlerhaus Wiepersdorf. Ruth Johanna Benrath lebt in Berlin.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.05.2009

Jugend ohne Gott

Marie ist ein sehr krankes Mädchen. Aber ihr fehlgebildetes Harnsystem, das ständig Anlass zu schmerzhaften und demütigenden Untersuchungen bietet, ist nur ein kleiner Teil des Problems. Mehr noch setzt ihr der Vater zu, der über die Bibeltreue seiner Kinder wacht. Auf Marie könnte er eigentlich stolz sein: Keine kennt mehr Bibelsprüche auswendig, keine findet sich schneller in den Evangelien zurecht. Erst als Maries erotisches Begehren erwacht und sich mal auf den goldgelockten Pfarrerssohn, mal auf die sinnliche Lisa und mal auf den schönen Ravi aus dem Schultheater richtet, hat das Wort Gottes als Handlungsanleitung fürs tägliche Leben ausgedient: Über Sex steht da nichts Hilfreiches. Ihre im Liebeswahn verfassten Herzensbekenntnisse ("Sage mir an, wo du weidest, du, den meine Seele liebt, damit ich nicht herumlaufen muss bei den Herden deiner Gesellen") verfehlen ihre Wirkung: Wer im Stadtpark knutschen will, muss eine Sprache sprechen, die Marie nicht kennt. In Ruth Johanna Benraths Roman "Rosa Gott, wir loben dich" kommt alles zusammen, was geeignet ist, die ohnedies fragile Leib-Seele-Einheit einer Pubertierenden zu zerrütten: ein durch ärztliche Rohheit entweihter Kinderkörper, ein protestantisch übersteigertes Sündenbewusstsein und die alterstypischen Verwirrungen des Herzens. Diese Mischung muss notwendig in die psychische Katastrophe führen, und keiner spricht das Wort, das Maries Seele gesund werden lässt. Leider vermag es die Autorin nicht, die Klischeefallen des Initiationsromans zu meiden, der ihr dann am Ende ein wenig bieder gerät. (Ruth Johanna Benrath: "Rosa Gott, wir loben dich." Steidl Verlag, Göttingen 2009. 176 S., geb., 16,- [Euro].) brey

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