Rosario Baluyot war nur elf Jahre alt, als sie starb. Das philippinische Straßenkind fiel dem stillschweigend geduldeten Sextourismus in Gestalt eines österrreichischen Arztes zum Opfer. Majgull Axelsson hat Rosarios kurzes Leben rekonstruiert. Ihre Geschichte ist kein Bericht, der nackte Fakten präsentiert, keine schnelle Lektüre, die Absolution erteilt, kein oberflächliches Betroffenheitsbuch, das doch nur auf Voyeurismus setzt. Mit großem Einfühlungsvermögen erweckt die Autorin Träume und Sehnsüchte der jungen Rosario zum Leben, gibt ihr ihre Würde zurück.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der Rezensent mit dem Kürzel "akd" ist zutiefst erschüttert. Das Buch von Majgull Axelsson, "eine der renommiertesten Journalistinnen Schwedens" und erfolgreiche Romanautorin, das in Schweden bereits 1989 erschienen ist, möchte man als Leser eigentlich nicht zu Ende lesen. Denn was die Autorin hier über das Schicksal philippinischer Kinder, über Gewalt, Sextourismus und Kinderprostitution einfühlsam und perspektivenreich schildere, sei kaum erträglich, findet der Rezensent. Für umso wichtiger hält "akd" aber genau deswegen diese Lektüre, für die Axelsson gründlich recherchiert habe und die auch im Anhang über politische und soziale Verhältnisse auf den Philippinen informiere. Dieser "mutige" und "engagierte" Roman, in einer "nüchternden", "fesselnden", empathischen, aber nie sentimentalen oder moralisierenden Sprache verfasst, gebe den Opfern wenigstens auf dem Papier, so der Rezensent einen Teil ihrer Würde zurück.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Möge dieses Buch viele Leser finden!" (Göteborgs-Tidningen)