Der wohlpatinierte Titelname klingt nach Traulichkeit. Seine Trägerin aber agiert nicht vor den Bergkulissen vager Heimatseligkeit, sondern in einem Salzburger Büro, einer Welt, der nicht zu trauen ist. Das Mädchen, ein gewesenes Mädchen von ländlicher Herkunft, ist zur "Rechten Hand" avanciert. Im Zenit der erstrebten Karriere angelangt, als gefürchtete und beneidete Mehrzweckpartnerin des Chefs, steht sie allein - wie ihr Name über dem Buch. Sie hat, was sie wollte, und sieht sich geprellt. Ein Opfer der anderen oder ihrer selbst? Die Enttäuschung artikuliert sich nicht als melodramatische Revolte gegen die Umwelt, sondern in einer Veränderung des Blicks, lautlos sozusagen, im allmählichen Erwachen einer Desillusionierung, die nicht mit Tränenblindheit vermeintliche Schicksalsschläge quittiert, sondern den (nie geschilderten) Unfall, der sie aus der Bahn kippt, als zufällige Nachhilfe begreift, als Entgleisung einer Person, die sich längst nicht mehr selbst auf den Schienen fortbewegte, wo sie so emsig "gespurt" hat.