Nachdem uns Sebastian Meschenmoser lange Zeit mit Büchern über Eichhörnchen (u.a. „Herr Eichhorn und der König des Waldes“) beglückt hat und auch die eine oder andere Tiergeschichte zum besten gab, beginnt er mit dem 2016 erschienenen Buch „Rotkäppchen hat keine Lust“ eine Märchen-Trilogie.
Der
Wolf fühlt sich irgendwie traurig und hungrig, so beschließt er sich auf die Suche nach etwas…mehrNachdem uns Sebastian Meschenmoser lange Zeit mit Büchern über Eichhörnchen (u.a. „Herr Eichhorn und der König des Waldes“) beglückt hat und auch die eine oder andere Tiergeschichte zum besten gab, beginnt er mit dem 2016 erschienenen Buch „Rotkäppchen hat keine Lust“ eine Märchen-Trilogie.
Der Wolf fühlt sich irgendwie traurig und hungrig, so beschließt er sich auf die Suche nach etwas Essbarem zu machen. Dabei trifft er auf Rotkäppchen. Diese ist aber sehr schlecht drauf und der Wolf versucht alles um sie zu erheitern und sie davon zu überzeugen, dass sie auch der Großmutter eine Freude macht. Also er greift ihr etwas unter die Arme.
Trotz des Titels des Buches, steht nicht Rotkäppchen im Zentrum der Geschichte, sondern der hungrige und sensible Wolf. Das Buch beginnt noch wie aus dem Gebrüder-Grimm-Märchen gewohnt, doch bei dem Anblick des bockigen und überhaupt nicht niedlichen Rotkäppchens wird rasch klar, dass es nicht klassisch weitergehen wird. Ziemlich schnell verlagern sich die Sympathien auf den Wolf und dem Leser wird schnell bewusst, dass es es nicht blutig ausgehen wird. Trotzdem eignet sich das Buch nicht für zu junge Leser, denn der komplette Humor erschließt sich vermutlich sogar nur Erwachsenen. Hinzu kommt ein veränderter Zeichenstil, der mit diesem Buch Einzug in Sebastian Meschenmosers Werk gefunden hat. Während er früher vor allem seine Hauptcharaktere bebilderte, baut er nun immer mehr Umgebungsdarstellungen und weitere Details mit ein. Das gibt dem Buch einen wilderen, chaotischen Stil, der aber wunderbar zur Geschichte passt. Die Zeichnungen sind wie immer grandios: Sie sind nicht weit von der Realität entfernt, mit einem ganzen eigenen Stil zwischen amüsant und herzallerliebst. Das macht den Auftakt der Wolf-Trilogie, wie auch die beiden Nachfolger „Die verflixten sieben Geißlein“ und „Vom Wolf, der auszog, das Fürchten zu lehren“ zu einer absoluten Empfehlung, über die sich aber vielleicht die Eltern mehr freuen werden, als die Kinder selbst, welche natürlich trotzdem ihren Spaß haben werden.
Fazit: Sebastian Meschenmosers elftes Buch „Rotkäppchen hat keine Lust“ startet die Märchen-Trilogie, die den sonst als grimmig und gefährlich verschrieenen Wolf ins Zentrum setzt. Das Bilderbuch eignet sich dabei eher für größere Kinder und entfaltet seine humoristische Wirkung vollends bei erwachsenen Lesern. Nichtsdestotrotz ist es ein wunderbares Kinderbuch, das mit einer kreativen, unerwarteten Geschichte und fantastischen Zeichnungen alle Leser begeistern kann.
Doreen Matthei - testkammer.com