Susanne Röckel erzählt hier die Geschichte einer Stadt, die ihre Seele verloren hat, aufgrund von Ereignissen, die sie in Form von Tagebucheinträgen aus dem Jahre 1814, Zeitungsauschnitten aus dem Jahre 1914, Aufzeichnungen einer Rede und Briefen aus dem Jahre 2014, die der Ich-Erzähler Lanzelot
Squindo auf einer Expedition in eben diese Stadt findet, beschreibt. Anfangs hatte ich so meine…mehrSusanne Röckel erzählt hier die Geschichte einer Stadt, die ihre Seele verloren hat, aufgrund von Ereignissen, die sie in Form von Tagebucheinträgen aus dem Jahre 1814, Zeitungsauschnitten aus dem Jahre 1914, Aufzeichnungen einer Rede und Briefen aus dem Jahre 2014, die der Ich-Erzähler Lanzelot Squindo auf einer Expedition in eben diese Stadt findet, beschreibt. Anfangs hatte ich so meine Probleme mich in die Geschichte einzufinden, was vielleicht auch am Schreibstil von Susanne Röckel gelegen haben mag, der nicht unbedingt einfach zu lesen ist. Wenn man sich allerdings eingelesen und daran gewöhnt hat, kommt man gut mit ihm klar. Frau Röckel hat es wunderbar geschafft, ihren Schreibstil an die jeweiligen Epochen anzupassen, die hier einfliessen, was ich mir nicht unbedingt einfach vorstelle. Doch leider waren Stellen in diesem Buch dabei, die mir einfach zu langatmig wurden, ganz besonders jene, die in Luises Tagebuch von 1813/14 ziemlich genau beschreiben, welche Personen sie getroffen hat (dabei wurden die Personen ziemlich genau beschrieben - was sie geleistet haben, wann sie geboren/gestorben sind usw.usf.). Diese Stellen habe ich teilweise nur überflogen, da sie mich in meinem Lesefluss ein wenig gestört haben. Spannender wurde es dann nach den Briefen von Luise, als dann ein Reporter berichtet, was er im Jahre 1914 erlebt hat. So langsam nahm die Geschichte mehr Form an, man konnte erahnen, was genau die eigentliche Bedrohung ist und wie diese sich zeigt. Vieles wurde nur angedeutet und man konnte seiner Fantasie freien Lauf lassen, was ich jetzt nicht unbedingt schlecht finde. So nach und nach steigert sich die Spannung immer mehr, so dass man irgendwann dann wissen möchte, was da nun eigentlich passiert ist.
Leider konnte ich persönlich keinen wirklichen Zugang zu den Protagonisten finden, selbst der Ich-Erzähler hat dies nicht geschafft. Er war mir nicht sympathisch, ich konnte nicht mit ihm mitfiebern. Zwar war die Geschichte um ihn am Ende spannend, allerdings hat man recht wenig über ihn erfahren, wie ich finde. Vielleicht lag es auch daran, dass die Tagebucheinträge, Briefe, Zeitungsauschnitte usw. seine Geschichte immer wieder unterbrochen haben.
Die Idee mehrere Epochen zu verbinden, finde ich wirklich toll. Auch die Geschichte an sich, ist spannend, nur leider hat mich die Umsetzung nicht wirklich überzeugen können. Deswegen vergebe ich 3 von 5 Punkten.