Die Route 66 ist mehr als nur eine Straße - sie ist ein Mythos. Seit sie Ende der zwanziger Jahre erstmals den amerikanischenn Mittelwesten mit der Pazifikküste verband, hat sie sich im Bewußtsein vieler Amerikaner als "Main Street of America" festgesetzt. Auf einer Länge von 2448 Meilen berührt der legendäre Highway von Chicago nach Los Angeles die Hochebenen, Berge, Wüsten und Canyons von acht Bundesstaaten und führt dabei zu den Ursprüngen des "American Dream".
"Route 66" von Christian Heeb (Fotografien) und Horst Schmidt-Brümmer (Text). Erschienen in der Reihe: "Edition USA - Traumziel Amerika". Bucher Verlag, München 1997. 96 Seiten, zahlreiche Farbfotos, einige Tabellen und Karten. Gebunden, 39,80 Mark.
In derselben Reihe sind die Bände "Alaska", "Arizona" "Canyonland", "Chicago", "Cowboyland", "Florida", "Georgia", "Grand Canyon", "Hawaii", "Indianerland", "Kalifornien", "Los Angeles", "Maine", "Mississippi", "Nationalparks in Kalifornien", "Das Neue England", "New York", "San Francisco", "Der Tiefe Süden" und "Washington" erschienen.
Die Fotografien von Christian Heeb muß man nicht bewundern. Sie unterscheiden sich kaum von der Durchschnittsware gängiger Amerika-Bildbände, was nicht zuletzt damit zu tun hat, daß derzeit vermutlich die Hälfte aller Amerika-Bildbände mit Fotografien von Heeb illustriert sind. Landschaftsaufnahmen einer endlosen Weite unter knallblauem Himmel, Nachtaufnahmen, auf denen sich der Neonglanz der Motels und Schnellimbißbuden im Lack von Limousinen reflektiert, dazu der Blick in Läden, Bars und Coffee-Shops, in denen hinter der Theke stolz Besitzer oder Bedienungen posieren: das alles hat man so oft gesehen, daß selbst derjenige, der noch nie in Amerika war, mit diesen Szenen vertraut ist. Bewundern aber muß man die Konsequenz, mit der die Reihe "Edition USA - Traumziel Amerika" jeweils im Frühjahr und Herbst um ein paar Titel erweitert wird. Einundzwanzig Bücher sind mittlerweile erschienen - allesamt mit Fotos von Heeb. Weit mehr als nur die Summe der einzelnen Teile, ergänzen sie sich zu einer eindrucksvollen, vielseitigen und eines Tages vielleicht flächendeckenden Sammlung. Dabei zeigte der Bucher Verlag soviel Mut, erfolgversprechende Titel wie "Grand Canyon" und "New York" erst jetzt, lange nach den Ausgaben über "Georgia" und "Maine", auf den Markt zu bringen. Die Texte sind von namhaften Autoren verfaßt, und während sich Heeb in seinen Aufnahmen bedingungslos dem Serientitel "Traumziel" beugt, kratzen sie durchaus bisweilen an dem geschönten Amerika-Bild. Die Rubrik "Planen - Reisen - Genießen" am Ende jedes Buchs genügt zwar nicht als Vorbereitung für eine Reise, macht aber Lust darauf. (F.L.)
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