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Ein Buch über systematischen MachtmissbrauchUber Jahrzehnte sind junge Frauen in der Musikindustrie benutzt und diskriminiert worden: Egal ob Fans, Groupies, Journalistinnen, Mitarbeiterinnen oder Sangerinnen selbst - der Mythos von Sex, Drugs und Rock 'n' Roll, das viele Geld und das extreme Machtgefalle haben sexualisierter Gewalt über alle Genres hinweg den Boden bereitet. Die Diskussion um die Vorwürfe gegen Rammstein-Sanger Till Lindemann zeigt: Diese Zustande brechen jetzt auf. Frauen wehren sich. Und sie finden endlich Gehor. Lena Kampf und Daniel Drepper haben über viele Monate hinweg…mehr

Produktbeschreibung
Ein Buch über systematischen MachtmissbrauchUber Jahrzehnte sind junge Frauen in der Musikindustrie benutzt und diskriminiert worden: Egal ob Fans, Groupies, Journalistinnen, Mitarbeiterinnen oder Sangerinnen selbst - der Mythos von Sex, Drugs und Rock 'n' Roll, das viele Geld und das extreme Machtgefalle haben sexualisierter Gewalt über alle Genres hinweg den Boden bereitet. Die Diskussion um die Vorwürfe gegen Rammstein-Sanger Till Lindemann zeigt: Diese Zustande brechen jetzt auf. Frauen wehren sich. Und sie finden endlich Gehor. Lena Kampf und Daniel Drepper haben über viele Monate hinweg recherchiert und mit mehr als zweihundert Menschen aus der Musikindustrie gesprochen. Packend geschrieben und einfühlsam erzahlen die Autoren vom Machtmissbrauch in der Musikindustrie. Sie beschreiben die Strukturen, die einen solchen Missbrauch ermoglichen. Und sie zeigen, warum dieses System jetzt - dank mutiger Frauen, dank unterstützender Aktivistinnen - allmahlich ins Wanken gerat.»Zeit, über das zu sprechen, über das nicht gesprochen werden soll.« JAN BÖHMERMANN»Dieses Buch ist ein Backstage-Pass - ins Innere der Musikindustrie. Beste journalistische Aufklärung.« JULIA FRIEDRICHS, SACHBUCHAUTORIN
Autorenporträt
Lena Kampf ist stellvertretende Ressortleiterin im Ressort Investigative Recherche der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Zuvor war sie Investigativreporterin beim WDR in Berlin und Brüssel und Teil der Recherchekooperation aus NDR, WDR und SZ. Sie hat 2019 mit einer Reportage über die #Metoo-Bewegung im Europaparlament den DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN JOURNALISTENPREIS gewonnen. Im Sommer 2016 verbrachte sie zwei Monate als Arthur F. Burns Fellow bei der Zeitung Miami Herald in Florida.

Daniel Drepper leitet die Recherchekooperation von NDR, WDR und SÜDDEUTSCHER ZEITUNG. Zuvor hat er das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv mitgegründet und war Chefredakteur von BuzzFeed News Deutschland, wo sein Team unter anderem den MeToo-Skandal um Julian Reichelt aufgedeckt hat. Er ist Vorsitzender des Netzwerk Recherche, dem Verein investigativer Journalist_innen in Deutschland und studierte investigative Recherche an der Columbia University in New York. Seine Recherchen haben zahlreiche Preise gewonnen. Drepper wurde als CHEFREDAKTEUR DES JAHRES und als JOURNALIST DES JAHRES ausgezeichnet.
Rezensionen
»Zeit, über das zu sprechen, über das nicht gesprochen werden soll.« JAN BÖHMERMANN »Dieses Buch ist ein Backstage-Pass - ins Innere der Musikindustrie. Beste journalistische Aufklärung.« JULIA FRIEDRICHS, Sachbuchautorin »Eine einzigartige Recherche. Vieles liegt eigentlich seit Jahren sichtbar vor uns. Nach dem Lesen wünsche ich mir mehr denn je: Respekt und Verantwortung. Vor, auf und auch hinter den Bühnen.« ALEX SIEDENBIEDEL, Gitarrist und Manager der Donots

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Rezensent Ueli Bernays begrüßt das Buch von Daniel Drepper und Lena Kampf, das sowohl den Lindemann-Skandal aufrollt als auch einen größeren Zusammenhang herstellt und zeigt, dass die Geschichte der Groupies schon immer eine von Machtmissbrauch und Klüngel gewesen ist. Anhand der Missbrauchsskandale um Lindemann, R. Kelly, P. Diddy oder auch Marilyn Manson zeigen die Autoren laut Bernays, dass auch Manager und Produzenten in den systematischen Missbrauch vornehmlich weiblicher Fans verwickelt waren bzw. sind. Auch dass der Tabubruch neuerdings wieder an Attraktivität gewonnen hat, können die Autoren zeigen, staunt Bernays. Für den Rezensenten gut recherchierte, aufschlussreiche Lektüre.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2024

Das ist kein Freispruch

"Row Zero" heißt das Buch der Investigativjournalisten Daniel Drepper und Lena Kampf. Es geht um Rammstein, um Universal. Und um Machtmissbrauch und Gewalt in der ganzen Musikbranche.

Von Julia Encke

Genau ein Jahr ist es jetzt her, dass im Zusammenhang mit Konzerten der Band Rammstein das erste Mal von der Row Zero zu hören war. Von der Reihe ganz vorne, zwischen der Absperrung, hinter der sich die Massen drängen, und der Bühne, auf der die Band spielt. Die Row Zero wurde zu einem bekannten Begriff, weil am 25. Mai 2023 die Nordirin Shelby Lynn, die in Vilnius ein Rammstein-Konzert besucht hatte, Anschuldigungen gegen den Sänger Till Lindemann öffentlich machte. Sie hatte in einem Fanforum von der Möglichkeit erfahren, über eine Frau namens Alena Makeeva, eine Russin, die sich selbst "Casting-Direktorin" nannte, auf eine Backstage-Party zu kommen. In einer Whatsapp-Gruppe war ihr gesagt worden, was sie anziehen und wo sie, zusammen mit anderen Frauen, warten sollte. Ein Mann, der Joe hieß, hatte sie - so Lynn - abgeholt, die Frauen aufgefordert, sich hintereinander aufzustellen, und ihre Körper mit einem Handy abgefilmt. Während des Konzerts standen sie in der Row Zero. Und Shelby Lynn wurde gefragt, ob sie Lindemann unter der Bühne treffen wolle, während des "Deutschland"-Lieds, wo der Sänger eine Pause habe. "Till Lindemann wollte Sex mit mir haben, und ich habe Nein gesagt", schrie sie später in einem Video, das sie noch während des Konzerts aufnahm, in ihr Handy. Zurück in Nordirland, machte sie öffentlich, was passiert war - und immer mehr Frauen teilten online ihre Erfahrungen bei Rammstein-Konzerten und in der Row Zero.

"Row Zero" heißt jetzt auch ein Buch, das Anfang der Woche erscheint. "Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie" lautet sein Untertitel. Geschrieben haben es die Journalisten Daniel Drepper, Leiter der Recherchekooperation von NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung", und Lena Kampf, stellvertretende Ressortleiterin im Investigativressort der "SZ". Beide gehören zu den Autoren, die mit der Reportage, die sie Anfang Juni letzten Jahres über die mutmaßlichen Vorwürfe gegen Lindemann veröffentlichten, gerade für den Egon-Erwin-Kisch-Preis nominiert worden sind. Ihre Enthüllungen stellen in "Row Zero" den Ausgangspunkt dar. Die Aussagen von Frauen, die Rekrutierungsversuche, die es weltweit gegeben zu haben scheint - all das setzen die Autoren zu einem Bild zusammen, das "wie die industrielle Variante des einst romantisch verklärten Groupietums" wirke. Wie ein System.

In diesem System geht es um weit mehr als um das Fehlverhalten Einzelner. Es geht, das ist die These des Buchs, "um eine Art Organisationsversagen", um "fehlende Kontrolle", "Mitwissende, die Taten decken oder ganz einfach schweigen". Es gebe immer Machtgefälle und Abhängigkeiten, die ausgenutzt werden, so Drepper und Kampf. Aber wie, fragen sie, sieht das konkret in der Musikindustrie aus? Welche Strukturen stehen hinter dem, was wir auf der Bühne präsentiert bekommen? Und wie lange ist das schon so?

Wenn die Autoren zunächst den Blick zurückwerfen auf das für den Mythos des Rockstars als unermüdlichem Sexgott so zentrale Groupietum in der Geschichte von Sex, Drugs and Rock 'n' Roll, ist das - von heute aus betrachtet - ziemlich erschütternd. Als "Königin der Groupies" gilt die heute 75 Jahre alte Pamela Des Barres, geborene Miller, die sechs Bücher veröffentlicht hat, in denen sie Details über ihre Begegnungen mit den Stars ausbreitete. Sie selbst gibt an, das Machtgefälle zwischen sich und den Idolen unter Kontrolle gehabt zu haben, lässt in "Im Bett mit den Rockgöttern" aber auch jene Frau zu Wort kommen, die als 16-Jährige von Jimmy Page fast vergewaltigt worden sei. Anfang der Siebzigerjahre tauchten in Los Angeles auf dem Sunset Strip die sogenannten "Baby Groupies" auf: minderjährige Mädchen, einige von ihnen nicht einmal vierzehn Jahre alt. Axel Rose von Guns N' Roses soll 1989 seinem Bandkollegen Slash zufolge "rasend vor Wut" gewesen sein, als zwei Mädchen zwar bereit waren, mit ihm und einigen Band- und Crewmitgliedern Oralverkehr zu haben, sich aber weigerten, mit ihnen zu schlafen. Frank Zappa widmet den "Crew Sluts", den "Crew-Schlampen", den gleichnamigen Song, in dem Groupies der Entourage von Rockbands Blowjobs geben, um gratis backstage zu kommen. Und in dem Dokumentarfilm "Look Away", benannt nach einem Lied von Iggy Pop aus dem Jahr 1996 ("I slept with Sable when she was 13. / Her parents were too rich to do anything."), schildert Julia Misley, wie sie als Teenager von Aerosmith-Sänger Steven Tyler schwanger und zur Abtreibung gezwungen wurde.

Als sich vor einem Jahr Shelby Lynn mit ihrer Warnung an die Öffentlichkeit wandte, sei etwas in Bewegung, "das System ins Wanken" geraten. Für viele Protagonisten der Musikbranche, mit denen die Autoren für ihr Buch gesprochen haben, stellt die Diskussion über die Vorwürfe gegen Lindemann einen MeToo-Moment zumindest der deutschen Musikindustrie dar. Einen Moment, in dem die strukturellen Probleme der Musikindustrie aufbrechen könnten. Dass Tim Renner, der als Ex-CEO der Universal Music Group in Deutschland Rammstein groß gemacht hat und später Kulturstaatssekretär in Berlin war, im Buch ausführlich zur Musikbranche interviewt wird, aber ausgerechnet zu Rammstein nichts sagen will, ist als Pointe übrigens fast lustig.

In einer sehr aufschlussreichen Recherche über die Plattenfirma Universal, in der Insider zum Teil anonym Auskunft geben, erzählt das Buch von einem besonderen Auftritt des Rappers Gzuz beim Sommerfest "Universal Inside" im September 2023. Gzuz hat für den Besuch der Party vermutlich Hafturlaub bekommen, er verbüßt Anfang September noch seine Haftstrafe im offenen Vollzug. Bei der After-Show-Party wird er ausfällig, beleidigt eine Mitarbeiterin sexistisch. Er habe sich, so die Universal-Pressesprecherin gegenüber den Journalisten, "sowohl vor Ort als auch später schriftlich" entschuldigt. Aber intern, so eine Mitarbeiterin, habe es Diskussionen darüber gegeben, inwiefern das größte Musikunternehmen der Welt so eine "Kultur" begünstigte. Als die Staatsanwaltschaft im Juni 2023 bekannt gibt, Ermittlungen gegen Till Lindemann aufgenommen zu haben, macht Universal in einem Statement öffentlich, "alle Marketingmaßnahmen" für Rammstein einzustellen. Und das für den Herbst geplante Soloalbum von Lindemann erscheint ohne Universal.

Gleichzeitig stellt sich ein umgekehrter Effekt ein: Jetzt erst recht. "Rammstein holen die Peniskanone wieder aus der Garage", schrieb der "Spiegel" vergangene Woche über das erste Konzert der neuen Europatour in Deutschland - 55.000 Zuschauer in Dresden. Selbst nach heftigen Vorwürfen oder gar nach einer Verurteilung füllen Stars oft kurz darauf wieder Stadien. Wie kommt das? Wieso scheinen sich - wie zuletzt bei Till Lindemann - intensiv diskutierte Vorwürfe finanziell auszuzahlen? Anders als in anderen Industrien sei "Gewalt gegen Frauen in Rock und Rap nicht einfach nur das hässliche Resultat einer toxischen Welt, sondern ein Marketing-Tool", heißt es in "Row Zero".

Das Publikum, das Rammstein jetzt erst recht feiert (im Buch kommt dies etwas zu kurz), spielt dabei eine wesentliche Rolle: Es jubelt, so konnte man es auch während der Solo-Tour Till Lindemanns interpretieren, weil alles so bleibt und bleiben soll, wie es ist, und die Fans ihren Lindemann behalten dürfen, wie er immer war. Als stehe der Sänger für eine Art Widerstand gegen eine gefühlte Bevormundung durch das, was sie den "Zeitgeist", "die da oben", "die Woken" nennen, die ihnen angeblich vorschreiben, wie sie zu leben und zu sprechen haben.

Diese gesellschaftspolitische Dimension der Rammstein-Diskussion ist nicht zu unterschätzen. Sie zeigt - das heben auch die Autoren von "Row Zero" hervor, und das macht ihr Buch so wichtig -, dass es bei Weitem nicht nur um eine juristische Frage geht: Die Existenz eines Casting-Systems sei vom Rammstein-Sänger bisher nicht bestritten worden, schreiben Drepper umd Kampf. Aber "Lindemann verwahrt sich bis heute ausschließlich dagegen, möglicherweise strafbare Handlungen begangen zu haben. Sexuelle Handlungen seien immer einvernehmlich gewesen, und keine der Frauen sei in ihrer Willensbildung beeinträchtigt gewesen." (Man merkt an der Umständlichkeit ihrer Formulierungen hier und an anderen Stellen, wie intensiv diese vor der Veröffentlichung durch die Hände von Juristen gegangen sind.) Bereits im Juni 2023 kündigte die Kanzlei, die Lindemann seither vertritt, rechtliche Schritte gegen falsche Behauptungen an, insbesondere gegen Vorwürfe, Frauen seien "bei Konzerten von Rammstein mithilfe von K.-o.-Tropfen bzw. Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können". Diese seien "ausnahmslos unwahr". Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen Lindemann Ende August 2023 wieder ein.

Viele interpretieren dies als rechtskräftigen Freispruch für Lindemann. Die von ihm beauftragte Medienrechtskanzlei unterstrich die Interpretation mit einer eigenen Pressemitteilung. Dabei - so sieht es die Rechtsanwältin Christina Clemm - hatte die Staatsanwaltschaft gar keine andere Wahl, als die Ermittlungen einzustellen. Außer der Youtuberin Kayla Shyx hatte sie keine Frauen vernehmen können, die auf Social Media und gegenüber Journalisten Vorwürfe erhoben hatten. Und Kayla Shyx selbst hatte nichts beobachtet, das strafbar gewesen wäre.

Clemm wundert das nicht. Sie beschreibt den Autoren, wie detailliert die Befragungen von Frauen in solchen Verfahren sein müssen: "Von Position und Zustand der Geschlechtsteile während des Aktes bis hin zu intimen Erfahrungen in Jugend oder Kindheit werde alles abgefragt. Diese Vernehmungen dauerten oft mehrere Stunden." Sollte es danach zu einer Anklage kommen, dauere es oft noch Monate oder Jahre bis zur Verhandlung, die dann öffentlich sei. "Viele Mandantinnen beschreiben die Verfahren als ebenso traumatisierend wie die Taten", sagt die Anwältin.

Und so beschäftigt uns der Fall Rammstein auch nach der Einstellung des Verfahrens auf einer gesellschaftlichen Ebene weiter. Wer allein aufs Strafrecht schiele, weise damit auch Verantwortung von sich, heißt es am Schluss des Buchs. Das ist als entscheidender Appell zu verstehen. Es geht um nichts Geringeres als die Frage, wie wir miteinander leben wollen. Und im Blick auf die Musikindustrie: mit wem genau sie da immer noch mehr Geld verdienen will - und wo die Grenzen liegen.

Daniel Drepper, Lena Kampf: "Row Zero - Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie". Eichborn Verlag, 272 Seiten, 22 Euro.

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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.06.2024

VON SZ–AUTOREN
Machtmissbrauch
im Pop
Die Band Rammstein ist dieser Tage wieder auf Tour, ziemlich genau ein Jahr nachdem die Nordirin Shelby Lynn 2023 Vorwürfe gegen Till Lindemann öffentlich gemacht und vermutet hatte, sie sei bei einem Rammstein-Konzert in Vilnius unter Drogen gesetzt worden. Die SZ war daraufhin gemeinsam mit dem NDR Hinweisen auf eine systematische Rekrutierung von sehr jungen weiblichen Fans für Partys und Sex rund um Rammstein-Konzerte nachgegangen. Diese Enthüllungen stellen den Ausgangspunkt für das nun erschienene Buch „Row Zero – Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie“ dar, das diese Woche im Eichborn-Verlag erscheint.
Lena Kampf, stellvertretende Leiterin des Ressorts investigative Recherche der Süddeutschen Zeitung, und Daniel Drepper, Leiter des Rechercheverbunds aus SZ, NDR und WDR, haben weiter recherchiert. Sie haben mit Künstlern, Fans und mehr als 200 Menschen aus der Musikindustrie gesprochen und zeichnen das Bild einer Branche, die auch abseits der Bühne geprägt ist vom Mythos Sex, Drugs & Rock’n’Roll und in der intensiv diskutierte Vorwürfe wie im Fall Lindemann dem Image des hemmungslosen Rockstars dem Ruhm eher noch zuträglich sind. Und doch: Die Branche ringt seit Jahren mit der Frage, mit wem sie Geld verdient und wie sie denjenigen Grenzen setzen kann, die über die Stränge schlagen.
Daniel Drepper, Lena Kampf: Row Zero. Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikindustrie. Eichborn Verlag, Köln 2024. 272 Seiten, 22 Euro.
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