Erzählt wird in diesem Buch die Geschichte von vier Schwestern, die sich bereits in ihrer Jugend einem grausamen Schicksal gegenübersehen: nach dem Tod ihrer Mutter heiratet der Vater eine dreißig Jahre jüngere Frau, die schon bald von ihrem Mann verlangt, daß er die Kinder aus dem Haus jagt. So zeigt der Anfang des Romanes die Schwestern - die älteste gerade fünfzehn Jahre alt -, die ihren Weg auf der staubigen Straße ihres Heimatdorfes aufnehmen. Einsam, verzweifelt, hilflos, "ohne alles" ziehen sie los. In diskreten Andeutungen erfährt der Leser die Wahrheit über den plötzlichen Tod der Mutter: sie wurde von ihrem eigenen Ehemann, einem fanatischen Frauenhasser, ermordet. Die Mädchen beschließen nach zehn Jahren ins Haus des Vaters zurückzukehren und ihm ihr Schicksal zu erzählen. Doch als sie zum vereinbahrten Termin erscheinen, ist der Vater am Vortag verstorben, so daß sie ihren Haß lediglich seinem Leichnam entgegenschleudern können.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Begeistert, aber nicht sehr detailreich bespricht Mourad Kusserow diesen Roman des marokkanischen Autors. Er feiert die "explosive sozialkritische Thematik" des Bandes und die Unverblümtheit, mit der der Autor gegen das finstere Geschlechterverhältnis im traditionellen Marokko zu Felde zieht. Die Geschichten der vier verstoßenen Töchter eines alternden Patriarchen stellt der Rezensent als "einen wahren Exorzismus" dar und lobt, dass Serhane keine Angst hat, Themen wie Sexualität und Religion in einer zornigen Anklage aufzugreifen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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