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In Ruanda wurden 1994 mindestens 800 000 Menschen ermordet. Im vorliegenden Essay stellt sich Robert Stockhammer der Aporie, daß Vergleiche des Genozids in Ruanda mit der Shoah ebenso problematisch wie unvermeidbar sind. Die Studie lotet deshalb den Vergleichsdruck aus, der auf dem Schreiben über diesen »anderen« Genozid in Ruanda lastet. Untersucht werden Bücher, die Afrikaner und Europäer seither darüber geschrieben haben, darunter viele literarische Texte, jedoch auch Zeugnisse von Überlebenden und Reportagen. Statt die Rede vom »Unsagbaren« zu wiederholen, beschreibt diese philologische…mehr

Produktbeschreibung
In Ruanda wurden 1994 mindestens 800 000 Menschen ermordet. Im vorliegenden Essay stellt sich Robert Stockhammer der Aporie, daß Vergleiche des Genozids in Ruanda mit der Shoah ebenso problematisch wie unvermeidbar sind. Die Studie lotet deshalb den Vergleichsdruck aus, der auf dem Schreiben über diesen »anderen« Genozid in Ruanda lastet. Untersucht werden Bücher, die Afrikaner und Europäer seither darüber geschrieben haben, darunter viele literarische Texte, jedoch auch Zeugnisse von Überlebenden und Reportagen. Statt die Rede vom »Unsagbaren« zu wiederholen, beschreibt diese philologische Studie die Bedingungen der Sagbarkeit. Ein kurzer Abriß zur Geschichte Ruandas seit seiner Kolonialsierung durch das Deutsche Reich steht voran.
Autorenporträt
Stockhammer, RobertRobert Stockhammer ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMU München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Zwiespältig fällt Andreas Eckerts Urteil über dieses Buch aus, in dem der Berliner Literaturwissenschaftler Robert Stockhammer Reportagen und Berichte von Überlebenden des ruandischen Völkermords dahingehend analysiert, wie sie auf den Holocaust Bezug nehmen. Zunächst stellt Eckert fest, das Stockhammer einen "konzisen" Überblick zu Voraussetzungen und Verlauf des Genozids gibt. Recht gibt er ihm auch darin, gewisse Texte kritisch zu hinterfragen, die allzu leichtfertig rassistische Klischees bedienten. Doch wenn es um den Holocaust als Referenzgröße geht, bleibt Eckert etwas ratlos. Hier erscheint ihm das Problem ein wenig akademisch.

© Perlentaucher Medien GmbH