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Undogmatisch, quellengesättigt, mühelos elegant
Martin Warnkes Künstlerstudien erörtern klar und präzise die Entwicklung eines künstlerischen Profils und seine historischen Bedingungen. Als strahlende künstlerische Gegenfigur zu"Velßzquez"ist der rund 20 Jahre ältere Peter Paul Rubens (1577-1640) zu sehen, der früh reist und sich auf internationalem höfischen Parkett bewegt. Seine Werkstattgründung und verschiedenen diplomatischen Missionen begleiten ein umfangreiches lebendiges, sinnliches und farbintensives Werk, das gerade in jüngster Zeit wieder auf ein breites Interesse stößt. Warnke…mehr

Produktbeschreibung
Undogmatisch, quellengesättigt, mühelos elegant

Martin Warnkes Künstlerstudien erörtern klar und präzise die Entwicklung eines künstlerischen Profils und seine historischen Bedingungen. Als strahlende künstlerische Gegenfigur zu"Velßzquez"ist der rund 20 Jahre ältere Peter Paul Rubens (1577-1640) zu sehen, der früh reist und sich auf internationalem höfischen Parkett bewegt. Seine Werkstattgründung und verschiedenen diplomatischen Missionen begleiten ein umfangreiches lebendiges, sinnliches und farbintensives Werk, das gerade in jüngster Zeit wieder auf ein breites Interesse stößt. Warnke widmet seine brillante Beobachtungsgabe und sein gesamtes Wissen dieser Studie über den flämischen Malerfürsten.
Autorenporträt
Prof. Dr. Martin Warnke ist emeritierter Professor für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. 1990 erhielt er den Leibniz-Preis, 2006 wurde er mit dem Gerda Henkel Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.12.2006

Martin Warnkes Blick auf Rubens

Die schwierigsten Aufgaben, die der Maler Rubens in seinem Leben zu erledigen hatte, hatten mit Malerei wenig zu tun: Schon als junger Künstler am Hof von Mantua mußte er in diplomatischer Mission gefälschte Gemälde nach Spanien bringen und dort als kostbare Geschenke weiterreichen, als Diplomat war er auch an Friedensverhandlungen zwischen Spanien und England beteiligt - und es wundert nicht, daß der Kunsthistoriker Martin Warnke sich schon früh für die Doppelrolle des Künstlers und Politikers Rubens interessierte. Als 1963 Warnkes "Kommentare zu Rubens" erschienen, da waren die nicht nur für die Rubensforschung von Bedeutung; sie waren auch das Gründungsdokument einer neuen Form von Kunstgeschichte, der politischen Ikonographie, die Kunst nicht mehr rein ästhetisch und losgelöst von ihrem gesellschaftlichen Kontext genießen wollte. Die politischen Verstrickungen, aber auch das gesellschaftspolitische Potential von Kunst und Künstlern, die Bildsprache der Macht und die Wege, auf denen sich die Künstler dem Zugriff der Autoritäten entzogen: all das zeigte Warnke immer wieder auch an Rubens, der als Maler seine Auftraggeber befriedigte und dennoch weitere Ebenen in seine Bilder einzuziehen wußte, die von wissenden Zeitgenossen als böse Kritik gelesen werden konnten. Rubens, das zeigt dieses wie ein Krimi zu lesende, hochkonzentrierte Buch, das vier Jahrzehnte Beschäftigung mit Rubens auf engem Raum zusammenfaßt, war alles andere als nur ein sinnenfroher, drastischer Barockmaler; er war ein politisch denkender, ironischer Realist, der als Künstler von seiner Tätigkeit als Diplomat profitierte; der sich nicht offen artikulieren durfte und eine mythische Bildwelt schuf, in der sich die Hoffnungen und Abgründe seiner Zeit in Geheimcodes konzentrierten.

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Martin Warnke: "Rubens. Leben und Werk". 179 Seiten, Dumont-Verlag, 29,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Martin Warnkes Studie über Peter Paul Rubens (1577-1640) hat Rezensent Henning Ritter überaus beeindruckt. Er betrachtet sie als Konzentrat der lebenslangen Beschäftigung des Kunsthistorikers mit dem flämischen Malerfürsten. Ein Stärke der Arbeit sieht er darin, dass sie das politische Engagement von Rubens ins Blickfeld rückt und akzentuiert. Die Größe von Rubens besteht für ihn nämlich nicht zuletzt im produktiven Ausgleich der Bereiche Kunst und Politik, der dem Maler gelungen ist. Besonders unterstreicht Ritter in diesem Zusammenhang Warnkes Deutung von Rubens Spätwerks. Dem Autor gelingt es hier seines Erachtens überzeugend zu zeigen, welchen Erfahrungsgewinn die diplomatischen Aktivitäten Rubens auch für seine Kunst bedeuteten.

© Perlentaucher Medien GmbH