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Aufstieg und Untergang der Römischen Republik: Mit stilistischer Brillanz und historischem Scharfsinn erzählt Tom Holland die römische Geschichte von ihren etruskischen Anfängen bis zur Ermordung Caesars.
»Erzählte Geschichte vom Feinsten. Ein Buch, das mich wirklich gefesselt hat.« Ian McEwan
»Eine atemberaubende und glänzend geschriebene Gesamtschau der Machtkämpfe im Rom von Caesar und Cicero.« Uwe Walter
»Eine packende, spannende und ungemein unterhaltsame Darstellung der römischen Republik.« Books of the Year, Sunday Times
»Tom Holland erzählt den Untergang der römischen
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Produktbeschreibung
Aufstieg und Untergang der Römischen Republik: Mit stilistischer
Brillanz und historischem Scharfsinn erzählt Tom Holland die römische
Geschichte von ihren etruskischen Anfängen bis zur Ermordung Caesars.

»Erzählte Geschichte vom Feinsten.
Ein Buch, das mich wirklich gefesselt hat.«
Ian McEwan

»Eine atemberaubende und glänzend geschriebene Gesamtschau der Machtkämpfe im Rom von Caesar und Cicero.«
Uwe Walter

»Eine packende, spannende und ungemein unterhaltsame Darstellung der römischen Republik.«
Books of the Year, Sunday Times

»Tom Holland erzählt den Untergang der römischen Republik neu: ein geistreiches Werk. Hochaktuell.«
Independent on Sunday

Autorenporträt
Tom Holland, geboren 1968, studierte in Cambridge und Oxford Geschichte und Literaturwissenschaft. Der Autor und Journalist hat sich mit BBC-Sendungen über Herodot, Homer, Thukydides und Vergil einen Namen gemacht. Er ist Bestsellerautor für Fiction und Historisches Buch und hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u. a. 2004 den 'Hessel-Tiltman Prize for History' für 'Rubicon' und 2006 den 'Runciman Award' der Anglo-Hellenic League für sein Buch 'Persisches Feuer'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.08.2015

Caesar als Aufmischer der Geschichte

Als die Würfel am Rubikon fielen: Mit seiner Erzählung vom Todeskampf der römischen Republik läuft Tom Hollands Kunst der historischen Darstellung zur Hochform auf.

Der eine Rubikon ist ein Flüsschen, das sich, vom Apennin kommend, unspektakulär durch die Romagna schlängelt, bevor es südlich von Ravenna in die Adria mündet. Dieser Rubikon heißt in der Landessprache Rubicone - und das auch erst seit 1933, als es dem italienischen Diktator Benito Mussolini gefiel, den zweiten Rubikon, jenen der Geschichte, zu einem Ort zu machen, den man ansehen und anfassen kann. Der Fluss, der einstmals die Grenze zwischen Italien und Gallien bildete, ist ein klassischer Erinnerungsort, ein lieu de mémoire im Sinne Pierre Noras: eine Örtlichkeit also, die sich dem kollektiven Gedächtnis einer ganzen Zivilisation eingebrannt hat, die immense Symbolkraft besitzt und in hohem Grad identitätsstiftend ist.

Um sprichwörtlich über den Rubikon zu gehen, braucht man nicht zu wissen, wo einst Julius Caesar den Entschluss fasste, der republikanischen Ordnung, die seinem Geltungsdrang Grenzen setzte, den Todesstoß zu versetzen. In jenen Januartagen des Jahres 49 vor Christus sah es nicht gut aus für den ehrgeizigen Politiker, der im Jahrzehnt zuvor Gallien erobert und brutal jeden Widerstand gegen die römische Besatzung unterdrückt hatte. In Rom hatte der Senat beschlossen, Caesar müsse sein Oberkommando niederlegen und sein Heer entlassen, bevor er sich in der Hauptstadt um ein neues Amt bewerben könne. Politisch wäre Caesar ohne die Legionen in seinem Rücken erledigt gewesen. Ohne viel Federlesens hätte man ihm in Rom den Prozess gemacht; der Senat hätte dann einen weiteren Widerspenstigen aus seinen Reihen gezähmt.

Am Grenzfluss, wo nach dem Gesetz seine Befehlsgewalt endete, entschloss sich Caesar, den Spieß umzudrehen. Er überschritt mit seiner 13. Legion "Gemina" den Rubikon, brach so das Tabu, dass kein Feldherr das Gewaltmonopol des Senats in Italien zu brechen hatte - und setzte eine Kette von wahrhaft welterschütternden Ereignissen in Gang, in deren Verlauf nicht nur sein Hauptgegner Pompeius, sondern auch er selbst unter die Räder der Geschichte geriet. Achtzehn Jahre tobte, mit kurzen Unterbrechungen, der Bürgerkrieg, der weite Teile der römischen Welt verwüstete und aus dem schließlich Caesars Großneffe Octavius, der spätere Augustus, als Sieger hervorging.

Der Publizist Tom Holland hat die Episode am Rubicon nicht nur zum Titel, sondern auch zum Aufhänger seines vor zwölf Jahren erschienenen, jetzt in deutscher Neuausgabe vorliegenden Buches gemacht, das farbig und suggestiv den langen Todeskampf der römischen Republik erzählt. Holland legt, als Nichtfachmann, den Finger in die Wunde einer ganzen Zunft: Dass spontanes, zuweilen irrationales und oft abenteuerliches Handeln Einzelner die Geschichte gründlich aufzumischen vermag, ist eine Wahrheit, der sich Historiker nur ungern stellen. Akribisch suchen sie nach Sinn und System in dem, was sich der Systematisierung oft hartnäckig entzieht; Kontingenz zu verdrängen ist die Berufskrankheit der Geschichtsforscher.

Tom Holland hingegen hat, wie Uwe Walter zu Recht im lesenswerten Nachwort zur Neuausgabe anmerkt, die Kontingenz, vulgo: den Zufall, geradezu zum Erzählprinzip seines glänzenden Epochengemäldes erhoben. Er präsentiert damit den Gegenentwurf zu Christian Meiers nicht minder großartigem Werk "Res publica amissa", das vor einem halben Jahrhundert die Fachwelt von der Zwangsläufigkeit des Geschehens um die römische Republik und ihren Ruin überzeugt hat.

Damit sind wir auch schon bei der gravierendsten Schwäche dieser Darstellung, die im Übrigen sicher die sonst unvermeidlichen Unzulänglichkeiten sogenannter Sachbücher umkurvt: Holland kennt Meiers Habilitationsschrift ebenso wenig wie die übrige nicht angelsächsische Forschungsliteratur, soweit sie nicht auf Englisch erschienen ist. Wer als deutscher Leser das Literaturverzeichnis zur Hand nimmt, könnte meinen, Historiker englischer Zunge hätten mehr oder weniger im Alleingang die Welt mit ihren einschlägigen Forschungen beglückt. Kein Wort von Karl-Joachim Hölkeskamps oder Martin Jehnes bahnbrechenden Arbeiten, die in den letzten zwanzig Jahren unsere Vorstellung von der Republik förmlich revolutioniert haben.

Hollands Bild der res publica ist denn auch bei aller Suggestivkraft durchaus konventionell geraten. Seiner wiederholten Beschwörung republikanischer Freiheit haftet ein leicht muffiger Klassizismus an: Die Feststellung, das römische Volk sei "am Ende seiner alten Tugenden müde" gewesen und habe Brot und Spiele der Freiheit vorgezogen, klingt zu sehr nach Tacitus, um originell zu sein. Man wird beim Lesen den Eindruck nicht los, dass Holland den Zusammenbruch der Republik für einen beklagenswerten Unfall der Weltgeschichte hält, obwohl er immer wieder gerade auch ihre Schattenseiten hervorhebt.

Hier allerdings läuft seine Darstellungskunst zu eigentlicher Hochform auf, etwa wenn er die rücksichtslose Raffgier römischer Statthalter und Steuerpächter anprangert, die sich ganze Provinzen zur Beute machten, oder wenn er dem Leser Rom als von Smog und Schmutz geplagte Metropole vor Augen stellt. Überhaupt gleicht Hollands epische Erzählung über weite Strecken mehr einem Film als einem Buch, wohlgemerkt einer abgründigen Dystopie, keinem Historienschinken.

Glänzend visualisiert sie Begebenheiten wie die Eroberung Karthagos durch Scipio Aemilianus oder Caesars erfolglosen Vorstoß nach Britannien, aber auch etwa das grausame Los der Sklaven, das sich in der Spartacus-Revolte Bahn brach. Atemlos verfolgt der Leser die gewundenen Kapriolen der Geschichte, die Holland je nach Bedarf mit der Radiernadel oder dem Kohlestift nachzeichnet. Mit "Rubikon" hält er der Geschichtswissenschaft unserer Tage gnadenlos den Spiegel vor und zeigt, was die gute alte Meistererzählung, wenn sie denn wirklich meisterlich erzählt ist, vermag: Lust an der Erkenntnis vermittelt dieses Buch auf jeder Seite - und hebt sich so wohltuend vom postmodernen Glasperlenspiel mancher Fachleute ab.

MICHAEL SOMMER

Tom Holland: "Rubikon". Triumph und Tragödie

der römischen Republik.

Aus dem Englischen von Andreas Wittenburg. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2015. 463 S., br., 16,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Als die Würfel am Rubikon fielen: Mit seiner Erzählung vom Todeskampf der römischen Republik läuft Tom Hollands Kunst der historischen Darstellung zur Hochform auf... Mit "Rubikon" hält er der Geschichtswissenschaft unserer Tage gnadenlos den Spiegel vor und zeigt, was die gute alte Meistererzählung, wenn sie denn wirklich meisterlich erzählt ist, vermag: Lust an der Erkenntnis vermittelt dieses Buch auf jeder Seite - und hebt sich so wohltuend vom postmodernen Glasperlenspiel mancher Fachleute ab.« Michael Sommer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.08.2015 Michael Sommer FAZ 20150825