Bei Eisenbahnfahrten kann jeder die mehr oder weniger reiche Flora an den Bahndämmen beobachten. Wir finden hier charakteristische Pflanzengesellschaften, die sich in anderer Zusammensetzung auch an Wegrändern, Kläranlagen, auf Brachflächen und Müllhalden ansiedeln. Nach dem zweiten Weltkrieg zogen diese Pflanzengesellschaften besondere Aufmerksamkeit auf sich, da sie auf den Trümmerflächen der zerstörten Großstädte unbegrenzte Ausdehnungsmöglichkeit fanden. Der Verfasser widmet sich in dieser Arbeit den verschiedenen Pflanzengesellschaften, untersucht ihre Entwicklung, ihren Aufbau und ihre verschiedenen Schichten, ihre ökologischen Bedingungen und die chemische Zusammensetzung der Nährböden. Nicht nur Schutt- oder Ruderalpflanzen im engeren Sinne, auch alle Adventivpflanzen, die unter irgendwelchen Umständen, z. B. auf Hafenumschlagplätzen mit Südfrüchten usw., eingeschleppt wurden und sich nun neue Gebiete eroberten, überhaupt die zahllosen Möglichkeiten der Einbürgerung von Pflanzen aus fernen Ländern werden ausführlich behandelt. Eine neue Ansiedlungsmöglichkeit wird im Pflanzenreich auch unter den kargsten Lebensbedingungen wahrgenommen. Auch hier offenbart sich das intensive Bestreben, das alles Leben auf der Erde kennzeichnet, sich zu verbreiten, an neue Verhältnisse anzupassen und sich dort zu behaupten.