Trotz einer nahezu abgeschlossenen Edition einer Gesamtausgabe seiner Werke und Briefe und dem Vorliegen verschiedener biographischer Darstellungen ist das Bild Rudolf Steiners nach wie vor verstellt. Die Gründung dieser Verbergung und Verfremdung sind vielgestaltig - statt ihrer Analyse zeigt die vorliegende Schrift einen Weg zur Gewinnung eines 'lebendigen Bildes' jenes Geisteswissenschaftlers, der die Anthroposophie begründete. Die Substanz der Darstellung bilden dabei Erinnerungen von Menschen, die Steiner intensiv erlebten und genau kannten. Nicht jedoch einzelne 'Anekdoten' der Begegnung mit ihm, sondern die in der Begegnung mit Leben und Werk gemachten Erfahrungen mit der Gestalt des Lehrers sind für den Gang der Darstellung von Bedeutung, Erlebnisse während eines persönlichen Gespräches oder im Anhören eines Vortrages, sofern sie etwas Substantielles über Rudolf Steiner auszusagen vermögen. Inmitten vielfältiger zeitgenössischer Diskussionen über den je eigenen Umgang mitder Anthroposophie entsteht so ein bewegendes und wesentlichen Bild Steiners auf knappem Raum. Vieles spricht dafür, dass das Interesse in den kommenden Jahren und Jahrzehnten wieder vermehrt jenem Menschen gilt, der die Anthroposophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Welt brachte, sie verantwortete und lebte. An Rudolf Steiner kann zuverlässig erfahren werden, was Anthroposophie tatsächlich ist.