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Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II), Sprache: Deutsch, Abstract: Schon zu Lebzeiten war Friedo Lampe nur einem kleinen Kreis literarisch Interessierter bekannt. Die Leserschaft, die er mit seinen zwei Kurzromanen Am Rande der Nacht (1933) und Septembergewitter (1938) erreichte, lässt sich wohl eher auf Hunderte als auf Tausende beziffern, und die verbitterte Feststellung Lampes, er habe eben immer Pech mit seinen Büchern , kann…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II), Sprache: Deutsch, Abstract: Schon zu Lebzeiten war Friedo Lampe nur einem kleinen Kreis literarisch Interessierter bekannt. Die Leserschaft, die er mit seinen zwei Kurzromanen Am Rande der Nacht (1933) und Septembergewitter (1938) erreichte, lässt sich wohl eher auf Hunderte als auf Tausende beziffern, und die verbitterte Feststellung Lampes, er habe eben immer Pech mit seinen Büchern , kann der heutige Betrachter nicht entkräften. Sein Erstling fiel der Zensur zum Opfer, das zweite Buch wurde vor Weihnachten zu spät ausgeliefert und blieb in den Regalen liegen. Eine Neuauflage unter dem Titel Von Tür zu Tür, die noch in den letzten Kriegsjahren erscheinen sollte, erlebte der Autor nicht mehr - sie kam erst 1946 heraus, ohne im gewandelten gesellschaftlichen Umfeld freilich Beachtung zu finden. Wenn Friedo Lampe also als vergessener Schriftsteller gilt, darf doch nicht übersehen werden, dass die eigentliche Entdeckung seines Werkes erst nach seinem Tode begann und bis heute andauert.Es fehlt in der Nachkriegszeit durchaus nicht an wohlwollenden Fürsprechern: Wolfgang Koeppen und W. E. Süskind, um nur einige Namen zu nennen, loben Lampes Prosa in Nachrufen und Rezensionen. Bekannt wird sie dadurch jedoch nicht, zumal eine tiefergehende Beschäftigung mit ihr praktisch nicht stattfindet. Lampe bleibt ein weithin Unbekannter, wenngleich er im Kontext der Forschung zur Literatur der dreißiger Jahre seit den achtziger Jahren vermehrt gewürdigt wird.Am Rande der Nacht führt den Leser durch einen spätsommerlichen Abend im Bremer Hafenviertel; scheinbar willkürlich Figuren auswählend, aufgreifend und zurücklassend, um sie später wieder aufzunehmen, in medias res beginnend und endend, ohne die aufgenommenen Fäden zu einem klassischen Ende zusammenzuspinnen, schafft es doch das Panorama einer (klein-)bürgerlichen Welt, deren Fassade rissig, deren Existenz bedroht scheint. Unsere Arbeitsthese ist, dass Lampe, der einer großbürgerlichen Familie entstammt und ein profunder Kenner der deutschen Literaturgeschichte ist, in diesem Roman den Untergang der klassisch-bürgerlichen Welt im Zuge der Moderne thematisiert. Zwischen Bewunderung des Alten und Offenheit für das Neue (vor allem stilistisch) zeichnet er den Herbst einer Epoche, freilich nicht episch, sondern auf kleinstem Raum konzentriert und symbolisch verdichtet. In der trügerischen Idylle eines Abends stellt er eine bedrohte, verfallende Welt dar. Dies soll vor allem textimmanent gezeigt werden.
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