In den kommenden Jahrzehnten werden Globalisierung und demografischer Wandel zu einem Anstieg der räumlichen Mobilität führen und sich damit auf die Binnenwanderung in Deutschland auswirken. Bereits heute verzeichnen ostdeutsche Bundesländer massive Bevölkerungsverluste, die mit erheblichen sozialen Problemen und ökonomischen Kosten verbunden sind. Dabei kommt es durch den Geburtenrückgang und die Abwanderung junger "Jobnomaden" zur Verödung ganzer Regionen. Hieraus resultieren Konflikte, deren Kern in der Verteilung von Arbeitnehmern, der Ansiedlung von Unternehmen, der Verteilung von staatlichen Transferleistungen und anderer Ressourcen liegt.Die vorliegende Studie überprüft zentrale Aspekte der Binnenwanderung und der sozialen Integration in den Jahren zwischen 1990 und 2007. Im Fokus der Arbeit stehen der Bevölkerungsaustausch zwischen Ost- und Westdeutschland, die Typisierung von Eingliederungsgruppen sowie der Entwurf eines neuen Integrationsmodells. Zusätzlich werden verschiedene Ursachen der Desintegration charakterisiert und mögliche Handlungsstrategien zur Verbesserung der sozialen Integration vorgestellt. Es zeigt sich, dass die Bundesrepublik Deutschland eine politische Grundsatzentscheidung treffen muss: Zur Option steht, ob zukünftig weitere transnationale Zuwanderer (z.B. Klimaflüchtlinge) angeworben und integriert werden sollen oder ob statt dessen eine Deindustrialisierung und Verödung ganzer Wirtschaftsräume in Kauf genommen werden kann.