PRO UND CONTRA FOLTER. Die Foltervorwürfe gegen die Vereinigten Staaten haben in Amerika und hierzulande die Debatte über das Pro und Contra dieses Zwangsinstituts neu belebt, ja recht eigentlich erst als öffentliche Debatte konstituiert. Ein von Gerhard Beestermöller und Hauke Brunkhorst herausgegebener Band dokumentiert verschiedene Positionen zur Frage der Erlaubtheit von Folter. Brunkhorst selbst vertritt in zugespitzter Form die These von der Selbstabschaffung der Demokratie durch Folter. Impliziert dies für ihn ein "Fiat democratia, pereat mundus"? Gerade nicht, heißt es in der Einleitung des Bandes. Indem Demokratie Autonomie freisetze, könne sie jenen Bürger hervorbringen, der in Verantwortung vor seinem Gewissen das Versteck der Bombe erfoltern werde. Vor diesem Bürger dürfe aber das Gesetz über das geltende Recht hinaus keinerlei Gnade gelten lassen. Entsprechend müsse er bereit sein, die ganze Härte der Strafe zu tragen. ("Rückkehr der Folter". Der Rechtsstaat im Zwielicht? Herausgegeben von Gerhard Beestermöller und Hauke Brunkhorst. Verlag C.H. Beck, München 2006. 196 S., br., 12,90 [Euro]).
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
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