Klappentext:
Violet war noch so weit bei Bewusstsein, dass sie den Atem des Mannes im Nacken spürte. Sie hatte Angst. Eine wahnsinnige Angst. Sie verstand genug von dem, was er sagte, um zu merken, dass er gefährlich war.
Er war ihr gefolgt, mitten in der Nacht. Und er wusste, dass sie die Tote
gefunden hatte. Sie sah, wie er den Griff des Gewehrs umfasste, dann schaute er sie an. „Es tut mir…mehrKlappentext:
Violet war noch so weit bei Bewusstsein, dass sie den Atem des Mannes im Nacken spürte. Sie hatte Angst. Eine wahnsinnige Angst. Sie verstand genug von dem, was er sagte, um zu merken, dass er gefährlich war.
Er war ihr gefolgt, mitten in der Nacht. Und er wusste, dass sie die Tote gefunden hatte. Sie sah, wie er den Griff des Gewehrs umfasste, dann schaute er sie an. „Es tut mir wirklich leid, dass du sie entdeckt hast“, sagte er traurig. „Ich wollte nicht, dass noch jemand sterben muss.“
Meine Meinung:
Violet und Jay sind ein glückliches Paar. Das Violet eine besondere Gabe hat weiß ihr Freund. Sie kann Tote und deren Mörder anhand von Echos, die bei jedem Tote bzw. Mörder anders, individuell, sind, aufspüren.
Als sie eines Tages mit ihrer Freundin nach Seattle fährt nimmt sie dort ein Echo eines toten Kindes in einem verschlossenen Container war. Da es merkwürdig erscheint, wie Violet auf das Kind aufmerksam werden konnte schaltet sich schon recht bald das FBI in diesen Fall ein. Die Ermittler wenden sich auch an Violet, die nun vor der Frage steht ob sie mit ihnen zusammenarbeitet und so ihre Gabe öffentlich macht oder eher nicht. Und als ob das noch nicht genug ist stellt ihr auch noch jemand nach und belästigt sie zunehmend.
Während Violet sich immer mehr in ein Geflecht ihrer Geheimnisse verstrickt steht ihre Beziehung unter keinem guten Stern. Es bahnen sich Beziehungsprobleme an …
Kimberly Dertings Roman „Ruf der verlorenen Seelen“ ist eigentlich der Nachfolgeband zum Buch „Bodyfinder“. Ich habe dieses Buch allerdings als eigenständigen Roman gelesen und hatte keinerlei Schwierigkeiten mich ins Geschehen einzufinden.
Bereits im Prolog wird dem Leser klar, dass es eine spannende Geschichte werden wird.
Trotzdem legt die Autorin auch sehr viel Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen.
Die Protagonisten Violet und Jay sind ein schönes Paar. Beide waren mir auf Anhieb sympathisch.
Vor allem Jay ist sehr hingebungsvoll und hat das Herz am richtigen Fleck.
Die Liebesgeschichte der beiden wird sehr glaubhaft dargestellt. Allerdings der Streit, den die beiden im Mittelteil haben, wirkt auf mich ein wenig überzogen. Es gibt zwar keine Liebe ohne Komplikationen, hier allerdings hatte ich das Gefühl etwas überlesen zu haben.
Bei diesem Streit wirkt die sonst so erwachsene Violet trotzig und kindisch. Auch dem FBI gegenüber verhält sie sich nicht ihrem Alter entsprechend.
Mike und Megan, die neuen Mitschüler, sind ebenfalls zentraler Bestandteil der Handlung. Während Mike eher der offene und sympathische Typ ist, bleibt Megan eher im Hintergrund.
Die beiden FBI-Mitarbeiter Sara und Rafe legen sehr viel Hartnäckigkeit aber auch viel Geduld an den Tag. Es scheint mir aber so, dass sie mehr wissen als sie zugeben.
Die Handlung wird aus Sicht von Violet erzählt. So hat man als Leser sofort einen Draht zu ihr und kann sich in sie hineinversetzen. Ab und an tauchen kurze Zwischenkapitel auf. Diese sind von einer dem Leser anfangs unbekannten Person.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und fesselnd. Sie beschreibt alles sehr bildhaft, man kann sich z.B. die Gabe von Violet sehr gut vorstellen.
Die Spannungskurve ist von Beginn an vorhanden und verliert sich auch nicht bis zum Schluss.
Allerdings sind mir zu wenige Thrillerelemente im Roman enthalten um von einem Psychothriller zu sprechen. Ich würde „Ruf der verlorenen Seelen“ eher in die Mystery-Sparte einordnen.
Das Buch ist in sich abgeschlossen. Dennoch bleiben ein paar offene Fragen, so ist man als Leser neugierig auf den nächsten Band.
Fazit:
Insgesamt konnte mich Kimberly Derting mit „Ruf der verlorenen Seelen“ überzeugen. Die Handlung ist gut und nachvollziehbar und die Protagonisten sympathisch. Es war aber für meinen Geschmack ein Tick zu wenig Thriller.