In "Rufe aus dem Publikum" kommentiert Michael Feindler den Menschen - bitterbös-zynisch, tiefsinnig-melancholisch oder unterhaltsam-ironisch -, aber immer in lyrischer Form. Fast Heinz Erhardt-esk muten seine Beschreibungen des agierenden Menschen im Alltag an, wenn er, teils subtile, teils offenkundige, Kritik am menschlichen Spießertum übt. Das Buch bietet einen thematischen Rundumschlag - so lässt der junge Autor scheinbar keinen lebensweltlichen Aspekt aus. Geht es nun um die bloße Fleischeslust, die so oft traumtänzerisch-verlogen hinter dem Alibi-Deckmäntelchen der Liebe versteckt wird, das Arbeitstier Mensch, Jung und Alt, Bus- und Bahnerlebnisse, die Oberflächlichkeiten unserer Gesellschaft, den Tod, den Krieg, Freundschaft, Feindschaft, Trennungen.
Thematisch teils schwere Kost, aber immer kurzweilig und unterhaltsam aufbereitet oder durch seine melancholische Dichte rührend. Auch Bezüge zu oder Adaptionsformen von bekannten literarischen Stoffen wie Sokrates' Höhlengleichnis oder Goethes Erlkönig und Zauberlehrling macht das Werk zu einem lesenswerten, wortgewandten Mischmasch aus vergangener und moderner Literatur.
"Dieser Gedichtband ist ein Gebrauchsgegenstand. Nehmt ihn mit auf Urlaubsreisen, lest Freunden und Feinden daraus vor, lasst die Verse auf euch wirken, konsumiert sie im Bus, in der Straßenbahn, im Zug, im Bett, im Garten, in der Küche, im Dorf, in der Großstadt, in der Kneipe, in der Oper, auf dem Balkon, in der Schule, im Hörsaal, auf dem Rathausvorplatz, in der Diskothek oder im Bundestag. Hauptsache, das Buch staubt nicht in irgendeinem Regal ein und vermittelt nicht den Eindruck, nichts mit dem Leben da draußen zu tun zu haben."
Thematisch teils schwere Kost, aber immer kurzweilig und unterhaltsam aufbereitet oder durch seine melancholische Dichte rührend. Auch Bezüge zu oder Adaptionsformen von bekannten literarischen Stoffen wie Sokrates' Höhlengleichnis oder Goethes Erlkönig und Zauberlehrling macht das Werk zu einem lesenswerten, wortgewandten Mischmasch aus vergangener und moderner Literatur.
"Dieser Gedichtband ist ein Gebrauchsgegenstand. Nehmt ihn mit auf Urlaubsreisen, lest Freunden und Feinden daraus vor, lasst die Verse auf euch wirken, konsumiert sie im Bus, in der Straßenbahn, im Zug, im Bett, im Garten, in der Küche, im Dorf, in der Großstadt, in der Kneipe, in der Oper, auf dem Balkon, in der Schule, im Hörsaal, auf dem Rathausvorplatz, in der Diskothek oder im Bundestag. Hauptsache, das Buch staubt nicht in irgendeinem Regal ein und vermittelt nicht den Eindruck, nichts mit dem Leben da draußen zu tun zu haben."