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Hoodie Rosens Alltag ist ziemlich unspektakulär: Seinen Lehrern Paroli bieten, das Chipssortiment des koscheren Supermarkts durchtesten, Wurfgeschossen seiner Schwestern ausweichen. Bis er Anna-Marie kennenlernt und sie gemeinsam Hakenkreuze von einem jüdischen Grab entfernen. Für Hoodie eine gute Tat - für seine Familie Verrat. Denn Anna-Marie ist nicht nur ein nichtjüdisches Mädchen, sondern noch dazu die Tochter der Bürgermeisterin, die der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft den Kampf angesagt hat. Plötzlich wird Hoodies heimelige Welt sehr ungemütlich. Wo will er stehen? Als die…mehr

Produktbeschreibung
Hoodie Rosens Alltag ist ziemlich unspektakulär: Seinen Lehrern Paroli bieten, das Chipssortiment des koscheren Supermarkts durchtesten, Wurfgeschossen seiner Schwestern ausweichen. Bis er Anna-Marie kennenlernt und sie gemeinsam Hakenkreuze von einem jüdischen Grab entfernen. Für Hoodie eine gute Tat - für seine Familie Verrat. Denn Anna-Marie ist nicht nur ein nichtjüdisches Mädchen, sondern noch dazu die Tochter der Bürgermeisterin, die der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft den Kampf angesagt hat. Plötzlich wird Hoodies heimelige Welt sehr ungemütlich. Wo will er stehen? Als die antisemitische Stimmungsmache eskaliert, erscheint alles in einem neuen Licht. Eine schlagfertige Geschichte über Geborgenheit und Eingeengtsein, Doppelmoral und unverhoffte Freundschaft.
Autorenporträt
Isaac Blum hat Kreatives Schreiben studiert und an verschiedenen Universitäten sowie jüdisch-orthodoxen und öffentlichen Schulen Englisch unterrichtet. "Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen" ist sein Debütroman. Am liebsten liest er Romane, die ihn zum Lachen bringen und ihm gleichzeitig etwas über die Welt erzählen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hoodie Rosen darf seine Geschichte mit viel Witz und Eigensinn erzählen, freut sich Kritikerin Christine Knödler über den Protagonisten von Isaac Blums Jugendroman "Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen." Seine streng jüdisch-orthodox lebende Familie zieht mit ihrer Gemeinde in den Ort Tregaron, wo sie, statt willkommen geheißen zu werden, antisemitische Übergriffe von Hakenkreuzkritzeleien bis Grabschändung erleben müssen, erzählt die Rezensentin. Auch der reale Anschlag auf einen jüdischen Supermarkt in Jersey 2019 wird hier thematisiert, weiß sie, und ist froh, dass Hoodie sich nicht nur gegen den Willen seiner Gemeinde dagegen wehrt, sondern auch erste zarte Fühler der Verliebtheit zu einer Nichtjüdin ausstreckt und so ein bisschen was von der anderen Welt, der "sitra achra" kennenlernt, wie Knödler zitiert. Durch diese Begegnungen zweier so unterschiedlicher Welten ergeben sich für sie viele komische Momente, die diese Geschichte ums Jungsein und der Suche nach dem eigenen Weg perfekt abrunden, schließt sie.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.02.2023

Held mit Borsalino
Ein Terroranschlag zerreißt das Leben eines jüdisch-orthodoxen Jungen
„Alles begann an Tu B’Av, an einem der etwas merkwürdigeren jüdischen Feiertage.“ Was genau da gefeiert wird, weiß nicht mal der Jeschiva-Schüler Hoodie Rosen. Ein Musterschüler ist er ohnehin nicht, dass er weit aus seinem bisherigen Leben ausscheren könnte, ahnt er allerdings nicht. Seine Familie ist orthodox, die Rosens sind streng praktizierende Juden, vor Kurzem sind sie mit ihrer Gemeinde in die US-amerikanische Kleinstadt Tregaron gezogen. Hoodie paukt den Talmud und schlägt sich zu Hause mit seinen vielen Schwestern herum. „Du hast dir meine Familie vielleicht im Geiste vorgestellt. Wenn du dich an stark übertriebenen orthodoxen Stereotypen orientierst, dann liegst du goldrichtig“, kommentiert er und erweist sich als überaus witziger, souveräner Erzähler, der Zuschreibungen, indem er sie stets überbietet, zugleich hinterfragt, und eigentlich nichts so richtig ernst nimmt. Bis es ernst wird.
Denn Tregaron lehnt die jüdische Gemeinde ab. Die Bürgermeisterin blockiert den Bau neuer Wohnungen, Protestschilder säumen artig getrimmte Vorgärten, schließlich werden auf dem Friedhof jüdische Grabsteine geschändet. „Geht nach Hause, Juden“ steht da. Darüber ist ein Hakenkreuz gepinselt. Es ist das erste Mal, dass Hoodie Antisemitismus mit eigenen Augen sieht. Und es wird der Augenblick, in dem er sich endgültig bis über beide Ohren verliebt. Bis dahin hat er bereits zahllose jüdische Gesetze gebrochen, hat Anna-Marie kennengelernt und sich mit ihr getroffen, obwohl sie nicht jüdisch ist. Dass Anna-Marie die Tochter der Bürgermeisterin ist, macht die Sache nicht besser. Die beiden werden zusammen die Schmierereien entfernen. Für Hoodie ist das eine gute Tat – für seine Familie, seine Gemeinde ist es Verrat. Aber was ist falsch daran, etwas Schlechtes zu beheben? Was ist falsch daran, sich zu verlieben?
Doch Hoodie ist nicht naiv. Er ist nur jung und lebendig. Dass es immer auch die „sitra achra“, die andere Seite gibt, weiß er. Dann trifft im harmlosen Fall Klapphandy (von Hoodie) auf Smartphone (von Anna-Marie), dann reden die beiden munter aneinander vorbei – mit Slapstick-Qualität. Wie komisch-komödiantisch es sein kann, wenn jüdisch-orthodoxes Leben auf moderne Welt trifft, hat zuletzt die Serie „Shtisel“ über eine Jerusalemer Familie vorgemacht. Das Memoir „Unorthodox“ von Deborah Feldman beschrieb einen Freiheitskampf. Isaac Blum hat mit seinem Debüt nun eigene Maßstäbe gesetzt.
Er lässt Extreme aufeinandertreffen und entwickelt daraus viel Situationskomik, reißt aber auch die Fenster zu einem neuen Bild seiner Gemeinschaft weit auf. Weil er einen Adoleszenzroman geschrieben hat, steht jugendlicher Freiheitsdrang grundsätzlich jeder Engstirnigkeit entgegen: der religiösen, der weltlichen, der zwischen den Generationen. Und weil der Autor „sitra achra“ als Ausgangspunkt allen Denkens beibehält, entsteht sogar so etwas wie Versöhnung.
Die behält der Autor auch dann im Blick, als sich der Konflikt zuspitzt, als Hoodie von der Gemeinde abgestraft wird und eine Katastrophe passiert. Isaac Blum verarbeitet den Anschlag auf einen Supermarkt in Jersey City im Jahr 2019. Vor allem meldet sich mit ihm und seinem Helden Hoodie Rosen eine eigenwillige Stimme zu Wort. Auf der Suche nach einer neuen Position, einem individuellen Lebensentwurf bricht sie, wenn nötig, Tabus, um die Vereinbarkeit vieler Gegensätze zu zeigen. Am Ende dieses beeindruckenden Romans ist das ein Anfang.
CHRISTINE KNÖDLER
Isaac Blum: Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen. Beltz 2019. 224 S., 15 Euro. Ab 14 Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Isaac Blum hat mit seinem Debüt ... Maßstäbe gesetzt. (...). Er lässt Extreme aufeinandertreffen und entwickelt daraus viel Situationskomik, reißt aber auch die Fenster zu einem neuen Bild seiner Gemeinschaft weit auf. Vor allem meldet sich mit ihm und seinem Helden Hoodie Rosen eine eigene, eigenwillige Stimme zu Wort. Auf der Suche nach einer neuen Position, einem individuellen Lebensentwurf bricht sie, wenn nötig, Tabus, um die Vereinbarkeit vieler Gegensätze zu zeigen. Am Ende dieses beeindruckenden Romans ist das ein Anfang.« Christine Knödler, Süddeutsche Zeitung, 24.2.2023 »Mit feinem Humor, klugen Ansichten und einem erfrischend lockeren Blick auf das orthodoxe Judentum schenkt Isaac Blum mit seinem Debütroman 'Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen' einen authentischen Einblick in die jüdische Kultur und Lebensweise.« Andrea Schnepf, Buchkultur, 1/2023 »Der Roman geht unter die Haut, schildert Extrempositionen, die keineswegs unrealistisch sind, und lädt zum Nachdenken über Religion, Liebe und Zusammenleben ein.« Andrea Wanner, titel-Kulturmagazin, 27.2.2023 »Hoodie ist ein warmherziger Held mit ungewöhnlichem Witz, von dieser Erzählstimme will man unbedingt mehr lesen.« Andrea Kachelrieß, Stuttgarter Nachrichten, 2.3.2023 »... [ein] eindrucksvolle[s] Gesamtkunstwerk, das bei aller Ernsthaftigkeit mit einer gehörigen Portion Humor und Ironie daherkommt.« Andrea Bogenreuther, Augsburger Allgemeine, 18.3.2023 »Isaac Blum gelingt dieserart die Verknüpfung sensibler Themen rund um Antisemitismus, Gewalt, (religiöse) Identität und Schuldzuweisungen zu einem stimmigen Jugendromandebüt, das auf unterschiedlichen Ebenen fesselt. Ein Roman, der zum Lachen bringt, über das Leben erzählt, aber gleichermaßen zum Nachdenken anregt und mit grandiosen Nebenfiguren angereichert wird ...« Lektorix des Monats der STUBE, dem Institut für Jugendliteratur und DIE FURCHE, 4/2023 »Isaac Blum erzählt cool und witzig, aber auch hart und herzzerreißend. Ein ganz starkes Buch.« Sven Puchelt (Buchhandlung LiteraDur/ Waldbronn), BuchMarkt, 3/2023 »In seinem Debütroman schafft es Isaac Blum, das komplizierte Gefühlsleben eines jüdischen Heranwachsenden gleichzeitig witzig und tiefgründig darzustellen.« Toptitel im Sommer bei boys & books »...der Roman [überzeugt] durch seinen durchgängig selbstironischen Ich-Erzähler - und entzieht sich zugleich dem populären Muster der (un)orthodoxen Aussteigergeschichte: Hoodies Gemeinschaft ist, bei allen Beschränkungen, kein mittelalterliches Gefängnis, dem es zu entfliehen gilt, die säkulare Welt hingegen kein Hort der Toleranz.« Jüdische Allgemeine, 29.4.2023 »Isaac Blum nimmt die Lesenden mit in eine Welt, die für Außenstehende meist verschlossen scheint. Er erzählt mit viel Humor von Ausgrenzung, Vorurteilen und erster Liebe, vor allem davon, mutig seinen Weg zu gehen.« LUCHS-Jury, DIE ZEIT, 1.6.2023 »...scharfsinnig, selbstironisch bis sarkastisch bringt [Hoodie Rosen] die Dilemmata des Heranwachsens, das Hin- und hergerissen sein zwischen Erwartungen, Zwängen und eigener Position, Wünschen und Träumen auf den Punkt. Vor dem Hintergrund jüdischen Lebens in den USA stellt 'Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen' als Coming-of-Age-Geschichte auf mehreren Ebenen die Frage nach Akzeptanz und Menschlichkeit. Die Antworten, die Hoodie findet, sind dank des klug entwickelten Figurenensembles des Romans...differenziert und glaubhaft.« Marlene Zöhrer, 1001 Buch, 2/2023 »Isaac Blum hat Ernst und Humor wunderbar verwoben mit Einblicken in eine Welt der Extreme.« Die Presse, 20.5.2023 »Ein Roman, der zum Lachen bringt, über das Leben erzählt, aber gleichermaßen zum Nachdenken anregt und mit grandiosen Nebenfiguren angereichert ist...« Alexandra Hofer, Lektorix des Monats, DIE FURCHE, 6.4.2023 »Grandioses Debüt!« Sylvia Mucke, Eselsohr, 4/2023 »Extrem aktuell und trotz all der Tiefe auch ein humorvolles Jugendbuch. Große Empfehlung!« FALTER, 49/ 2023…mehr