Eine Nacht im April 1933. Aus mysteriösen Gründen begehen zwei junge Eheleute in ihrer Pariser Wohnung Selbstmord. In dieser Nacht haben sie die Bekanntschaft zweier Frauen und zweier Männer gemacht, ein Tanzlokal und später ein Haus mit einem roten Aufzug besucht. Jahrzehnte später denkt der Erzähler über diese Geschichte nach, an der - so scheint es - auch Weggefährten seines Lebens beteiligt waren. Er begibt sich auf die Spur jener aus seinem Leben verschwundenen Gestalten, stößt auf unvermutete Zusammenhänge, vertauschte Realitäten.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Gleich zwei Neuerscheinungen von Patrick Modiano: "Ruinenblüten" (Suhrkamp) und "Ein so junger Hund" (Kowalke und Co Verlag) - Michael Althen nimmt das zum Anlass, den Autor und seine Werke genauer vorzustellen. Im Grunde, so Althen, funktionieren alle (und so auch die beiden neuen) Romane des Autors auf dieselbe Weise. In einem "Dreisprung ins Reich der Erinnerung" stehen drei Zeitebenen nebeneinander: eine Erzählgegenwart, die Erinnerung an die "unbeschwerten" sechziger Jahre und Rückblenden auf die Zeit der Okkupation. Das in den Romanen geschilderte Paris sei erkennbar fast nur an den "Namen von Straßen, Plätzen, Geschäften, Metrostationen", ansonsten aber eine Welt jenseits von Zeit und Raum. Auf den ersten Blick, so Althen, erscheinen Modianos Erzählungen fast schwerelos - und lassen einem dann doch "das Herz schwer werden".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Beschwörerische, literarische Séancen, die mit äußerster Genauigkeit Momente und Stimmungen evozieren. « Peter Henning Büchner