Produktdetails
  • Verlag: Beck, C H
  • ISBN-13: 9783406480911
  • ISBN-10: 3406480918
  • Artikelnr.: 07311067
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Engagiert zeichne der Korrespondent Keno Verseck die "politische, ökologische und kulturelle Entwicklung" dieses Landes nach, lobt ein mit "Pa." zeichnender Rezensent. "Kritisch, doch mit unübersehbarer Sympathie für Land und Leute" porträtiere er Widersprüche und Sonderwege dieses Vielvölkerstaates. Offenbar so gelungen, dass der Rezensent empfiehlt, eine Reise nach Rumänien sollte "unbedingt" mit der Lektüre dieses Buches beginnen.

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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.04.2002

Europa

"Rumänien" von Keno Verseck, erschienen in der Reihe "Länder". Verlag C. H. Beck, München 2001. 208 Seiten, 22 Abbildungen, drei Karten. Anhang mit statistischen Daten, dreisprachigem Ortsverzeichnis, Zeittafel, kommentiertem Literaturverzeichnis und Internet-Adressen. Broschiert, 12,50 Euro. ISBN 3-406-48091-8.

Eine Reise nach Rumänien sollte mit der Lektüre dieser Gesamtdarstellung beginnen. Engagiert zeichnet der Korrespondent Keno Verseck die politische, wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Entwicklung eines Landes nach, das zu den ärmsten Europas zählt - und zu den unbekanntesten. Rumänien, das im Februar 2000 offiziell Verhandlungen über den Beitritt zur Europäischen Union aufnahm und Anwärter auf die Mitgliedschaft in der Nato ist, gilt noch immer als Entwicklungsland - ökonomisch, administrativ und nicht zuletzt rechtsstaatlich. Nationalismus und Rumänozentrismus gehören zu den Konstanten seiner Geschichte; Xenophobie, Chauvinismus, Antisemitismus bestimmen das Programm der Großrumänien-Partei unter Corneliu Vadim Tudor, seit den Wahlen im Dezember 2000 immerhin zweitstärkste Fraktion im Parlament. Der Autor nimmt kein Blatt vor den Mund, kritisch, doch mit unübersehbarer Sympathie für Land und Leute porträtiert er Widersprüche und Sonderwege dieses Vielvölkerstaates, der jahrhundertelang um seine staatliche Existenz kämpfte und sich seit dem Sturz Ceausescus um eine demokratische Neugeburt und europäischen Anschluß bemüht. Von der Machtergreifung der Wendehälse, der Neustrukturierung des berüchtigten Geheimdienstes Securitate, dem Bergarbeiter-Pogrom gegen regimekritische Demonstranten bis zum Statuenkrieg von Cluj greift Verseck die aktuellen Probleme seit der Wende auf. Nicht ohne persönliches Risiko: Seine kritische Berichterstattung brachte seinen Namen unlängst auf die schwarze Liste des Neofaschisten Tudor, der ihn in der Parteizeitung România Mare mit einem Drohaufruf anprangerte - für Versecks journalistisches Engagement nachgerade ein Gütesiegel. (Pa.)

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