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Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011! Harlem in den späten 60er Jahren. Rico hat die Nase voll. Er ist es leid, von den Latinos nicht anerkannt zu werden, weil er so helle Haare und eine helle Haut hat. Und er ist es leid, von den Schwarzen als Weißer verprügelt zu werden. Um dem Ärger aus dem Weg zu gehen, lässt er sich immer seltener in der Schule blicken. Als seine Eltern ihn deswegen auf eine Militärakademie schicken wollen, haut er ab Pulitzer-Preisträger Oscar Hijuelos erschafft in seinem ersten Roman für junge Leser einen Helden, der mit seiner Suche nach Identität und dem Sinn des Lebens zum Spiegelbild des Lesers wird.…mehr

Produktbeschreibung
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011!
Harlem in den späten 60er Jahren. Rico hat die Nase voll. Er ist es leid, von den Latinos nicht anerkannt zu werden, weil er so helle Haare und eine helle Haut hat. Und er ist es leid, von den Schwarzen als Weißer verprügelt zu werden. Um dem Ärger aus dem Weg zu gehen, lässt er sich immer seltener in der Schule blicken. Als seine Eltern ihn deswegen auf eine Militärakademie schicken wollen, haut er ab
Pulitzer-Preisträger Oscar Hijuelos erschafft in seinem ersten Roman für junge Leser einen Helden, der mit seiner Suche nach Identität und dem Sinn des Lebens zum Spiegelbild des Lesers wird.
Autorenporträt
Oscar Hijuelos wurde am 1951 als Sohn kubanischer Einwanderer in New York geboren. Er spielte bereits früh Gitarre in puerto-ricanischen Bands und studierte Literatur am New Yorker City College. Seine sechs Romane für Erwachsene wurden vielfach ausgezeichnet und zum Teil verfilmt. Der Pulitzer-Preisträger verstarb im Jahr 2013 mit nur 62 Jahren.

Günter Ohnemus, geboren 1946, lebt als freier Autor in München. In den 70er Jahren ging er nach Glasgow/Schottland, wo er am Collins-Pons Großwörterbuch mitarbeitete. Er arbeitet als Übersetzer und Literaturkritiker. Auszeichnungen und Preise: Alfred-Kerr-Preis (1998), Tukan-Preis der Stadt München(1998).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.09.2010

Dark Dudes Lehr- und Wanderjahre
„Runaway“ von Oscar Hijuelos ist ein ebenso bedächtiges wie feinfühliges Roadmovie in Verehrung für Mark Twain
Dass New York kein leichtes Pflaster ist, schon gar nicht für Immigranten und Schwarze, weiß jeder, und speziell die drei jugendlichen Helden in Oscar Hijuelos Roman Runaway. Ob sie sich so cool geben wie der aus Puerto Rico kommende Gilberto oder so sensibel wie der Ich-Erzähler Rico, dessen Vorfahren aus Kuba stammen. Und Jimmy, das Zeichengenie, gibt es auch noch, den Jungen aus der Kellerwohnung mit seinem gewalttätigen Vater.
Überhaupt die Eltern: Ricos Mom schimpft und jammert in einem fort über ihren missratenen Sohn, während sein Vater sich jeden Abend volllaufen lässt, weil er Kuba vermisst und New York nie als Heimat empfinden wird. Jimmys Vater hält nichts vom Talent seines Sohnes, der die Tendenz hat, in Traumwelten abzudriften. Irgendwann spritzt er sich auch Heroin, um dem Elend zu entkommen. Es gibt genug Drogendealer und Schlägergangs, die ihr Unwesen mit den Jungen treiben.
Rico scheint aus der Art geraten zu sein, er ist nämlich so weiß, dass er Mühe hat, unter Puertoricanern und Kubanern als zugehörig zu gelten. „Dark Dude“ wird so ein Sonderfall genannt, irgendeiner seiner Vorfahren war ein Weißer, der nun bei Rico durchschlägt. Rico ist ein guter Schüler, aber die Jämmerlichkeit und Aussichtslosigkeit dieses New Yorker Daseins, an dem seine Eltern zugrunde zu gehen drohen, Jimmy zum Junkie werden wird, bedrücken ihn immer mehr: Rico reißt aus wie vor ihm Mark Twains Helden, zwar nicht in den Süden oder den Mississippi abwärts, aber nach Wisconsin zwischen die unermesslichen Maisfelder des Mittleren Westens.
Gilberto hat nämlich in der Lotterie gewonnen, New York verlassen und lebt auf einer Farm mit Plumpsklo in Wisconsin. Dorthin flieht Rico. Jimmy nimmt er mit, nicht nur um ihn vor H zu retten, sondern um mit ihm einen Superhelden-Comic zu erschaffen. Dark Dude soll dieser Supermann sein. Anfangs geht ihnen das Landeileben mit Aborträumung, Kälte, klarem Himmel, sauber-feisten Mittelwestlern auf die Nerven. Doch allmählich ergreift die so ganz andere Welt des Midwest, zu der Polly, Sheri und andere Versuchungen gehören, Sinne und Seelen der New Yorker Boys. Oscar Hijuelos lässt sich für die allmähliche Selbstfindung dieser von den Irrungen und Wirrungen einer brutalen Stadt gebeutelten Pubertätsjünglinge Zeit. Sein Rico schlendert zögernd durch die eigene Erzählung, er schildert seine zunehmende Depressivität und Entmutigung so, dass man ihn aufmuntern möchte. Bei Jimmy möchte man erst recht helfend eingreifen. Doch Hijuelos verwandelt solche durchaus konventionellen Lesergefühle in Neugier, welche Charakterentwicklung die Jungen nehmen werden. So läuft man mit durch die Maismeere, spürt die Macht der Ruhe im weiten Land, wo dennoch auch Gewalt, und Rassismus herrschen. Gewiss, es geht umständlich, auch redundant zu (von Günter Ohnemus verlässlich übersetzt), solche Lehr- und Wanderjahre gibt es auch öfter zu lesen. Aber am Ende ist es ein echtes Roadmovie: Jetzt kennt man Gilberto, Jimmy und Rico. HARALD EGGEBRECHT
OSCAR HIJUELOS: Runaway. Aus dem Amerikanischen von Günter Ohnemus. Fischer (Die Bücher mit dem Blauen Band) 2010. 354 Seiten, 19,95 Euro.
Dieses Bilderbuch (ausgezeichnet auf der Internationalen Kinderbuchmesse in Bologna) fordert den Betrachter auf, seine Geschichten selbst zu entdecken, denn kein Text stört die poetische Stimmung. Seite für Seite findet sich in wechselnden Farben derselbe Baum. Als Arche Noah nur für die Tierwelt? (ab 3 Jahre) bud
(Marje Tolman & Ronald Tolman: Das Baumhaus. Bloomsbury 2010. 44 Seiten, 16 Euro.)
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