Im Tross einer Berliner Theatergruppe reist Hermann Bahr im Frühling 1891 nach St. Petersburg. Der als "Russische Reise" noch im selben Jahr veröffentlichte Bericht beschränkt sich jedoch nicht auf eine Beschreibung der Aufführungen des deutschen Ensembles. Vielmehr macht sich Bahr auf die Jagd nach den verschiedensten "Sensationen" für seine Nerven.Von der Eremitage geht es in öffentliche Bäder und Nachtlokale, Theateraufführungen werden abgelöst durch ausgiebige Diners und Bordellbesuche. Dabei prüft Bahr anhand neuer und ständig wechselnder Eindrücke die eigene Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit: bürgen doch erst Überraschung und Verstörung für die Relevanz einer "Impression", wie sie nicht aus dem Baedeker gezogen werden kann.