Ein Buch, das am Leitfaden russischer Wege - Pilger- und Handelsstraßen, Fluss- und Eisenbahnnetz - einen Durchgang durch die Kulturgeschichte des Zarenreichs unternimmt und zudem Aufschluss gibt über typisch russische Wegvorstellungen: vom persönlichen Lebensweg bis zum "Gang ins Volk" und zum Weg der Geschichte.
Das neue Buch des bekannten Sozialhistorikers und Kulturpublizisten Felix Philipp Ingold bietet am Leitfaden russischer Wege und Wegvorstellungen einen weit verzweigten, über 1000 Jahre sich erstreckenden Durchgang durch die Zivilisations- und Geistesgeschichte Russlands. In einem großen Eingangskapitel werden zunächst die geographischen und kulturellen Dimensionen des "russischen Raums" vergegenwärtigt, der sich in einem allmählichen Prozess innerer Kolonisierung herausgebildet und das Zarenreich zum größten Staatsterritorium der Erde gemacht hat. Die Geographie dieses Riesenreichs hat sich prägend auf dessen Geschichts- und Wirtschaftsentwicklung ausgewirkt, aber auch auf das nationale Selbstverständnis, die Staats- und Herrschaftsstruktur sowie - zum Beispiel - auf das russische Verständnis von Schicksal, Arbeit, Heldentum, Heim und Heimat. Weiterhin werden die russischen Verkehrswege - Land- und Wasserstraßen, Pilger-, Reise- und Handelsrouten - in ihrer historischen Entfaltung und geographischen Spezifik vergegenwärtigt; unter anderem ist ausführlich die Rede von der bis heute andauernden "Wegmisere" und ihren unterschiedlichen Ursachen, von der legendären Trojka als Reisegefährt mit Wagen oder Schlitten, von nomadisierenden Landstreichern und Christusnarren, von der Einführung der Eisenbahn und deren Bedeutung für Russlands Industrialisierung. Die Rede ist aber auch von der Bedeutung der Wegsymbolik in der russischen Kultur, vom Weg als Lebenslauf, vom Gang der Geschichte, vom Weg des Fortschritts, vom Weg des Korns u. a. m. Ergänzt wird die ausschließlich aus russischen Quellen erarbeitete Darstellung durch eine reichhaltige Auswahl von Text- und Bildbeispielen sowie durch zwei umfängliche Exkurse zur russischen Naturpoesie und Landschaftsmalerei.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Das neue Buch des bekannten Sozialhistorikers und Kulturpublizisten Felix Philipp Ingold bietet am Leitfaden russischer Wege und Wegvorstellungen einen weit verzweigten, über 1000 Jahre sich erstreckenden Durchgang durch die Zivilisations- und Geistesgeschichte Russlands. In einem großen Eingangskapitel werden zunächst die geographischen und kulturellen Dimensionen des "russischen Raums" vergegenwärtigt, der sich in einem allmählichen Prozess innerer Kolonisierung herausgebildet und das Zarenreich zum größten Staatsterritorium der Erde gemacht hat. Die Geographie dieses Riesenreichs hat sich prägend auf dessen Geschichts- und Wirtschaftsentwicklung ausgewirkt, aber auch auf das nationale Selbstverständnis, die Staats- und Herrschaftsstruktur sowie - zum Beispiel - auf das russische Verständnis von Schicksal, Arbeit, Heldentum, Heim und Heimat. Weiterhin werden die russischen Verkehrswege - Land- und Wasserstraßen, Pilger-, Reise- und Handelsrouten - in ihrer historischen Entfaltung und geographischen Spezifik vergegenwärtigt; unter anderem ist ausführlich die Rede von der bis heute andauernden "Wegmisere" und ihren unterschiedlichen Ursachen, von der legendären Trojka als Reisegefährt mit Wagen oder Schlitten, von nomadisierenden Landstreichern und Christusnarren, von der Einführung der Eisenbahn und deren Bedeutung für Russlands Industrialisierung. Die Rede ist aber auch von der Bedeutung der Wegsymbolik in der russischen Kultur, vom Weg als Lebenslauf, vom Gang der Geschichte, vom Weg des Fortschritts, vom Weg des Korns u. a. m. Ergänzt wird die ausschließlich aus russischen Quellen erarbeitete Darstellung durch eine reichhaltige Auswahl von Text- und Bildbeispielen sowie durch zwei umfängliche Exkurse zur russischen Naturpoesie und Landschaftsmalerei.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Cord Aschenbrenner preist die über 500 Seiten umfassende Kulturgeschichte Russlands des Literaturkritikers Felix Philipp Ingold als nicht nur dem Umfang nach gewichtiges Werk. Der Rezensent bejubelt den als Historiker, Slawist, Lyriker und Essayist hervorgetretenen Autor als großen Kenner Russlands, der in diesem Buch den kühnen Anspruch hat, eine "Geografie der russischen Seele" vorzulegen, also Messbares wie die Topografie oder den Städtebau in Russland mit den literarischen, politischen oder philosophischen Selbstbildern und -aussagen abzugleichen. Diesen Anspruch löst der Autor laut Aschenbrenner auch brillant ein und er findet, dass Ingold gerade in der Untersuchung der "russischen Raumaneignung" Aufschlussreiches über das russische Wesen zutage fördert, ohne sich auf eine notwendig zu kurz greifende Definition Russlands einzulassen. Dabei kann der ohnehin begeisterte Rezensent über das umfangreiche Wissen, das der Autor auch in Details beweist, nur Staunen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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