Russland – kein anderes Land in Europa beschäftigt uns so stark, während wir doch im Grunde nur wenig über seine Geschichte und Gesellschaft wissen. Gerd Ruge, Deutschlands bekanntester Russland-Experte, führt den Leser in diesem Buch durch die russische Geschichte, und dem Sowjetstern, und er erläutert mit souveräner Kennerschaft die Hintergründe und Tendenzen der aktuellen russischen Politik.
Die Deutschen und ihre Nachbarn
"Die Deutschen und ihre Nachbarn" – unter diesem Titel geben Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker gemeinsam eine auf zwölf Bände angelegte Reihe heraus, die den Deutschen Politik, Gesellschaft und Kultur unserer europäischen Nachbarländer vorstellt.
Was wir auf vielerlei Reisen in uns aufnehmen, das soll hier vertieft und dabei auch von mancherlei Vorurteilen befreit werden. Dabei steht nicht so sehr das lexikalische Grundwissen im Vordergrund, sondern die lebendige Anschauung der Lebensverhältnisse und der jeweiligen nationalen Besonderheiten – auch im Verhältnis zu Deutschland. Die beiden Herausgeber haben für "Die Deutschen und ihre Nachbarn" hervorragend ausgewiesene Kenner gewonnen, die ihr oft in Jahrzehnten erworbenes Wissen ebenso konzise wie anschaulich in den Bänden der Reihe weitergeben. Ganz bewußt ist dabei auch ein persönlicher Blickwinkel erlaubt. So hat jedes Buch ein eigenes Gesicht, doch alle haben miteinander gemeinsam, daß sie auf höchst informative Weise die Vielfalt und den Reichtum, aber auch die Gemeinsamkeiten der europäischen Länder widerspiegeln.
"Diese Buchreihe liegt uns am Herzen. Sie soll helfen, das Verständnis für unsere europäischen Nachbarn zu vertiefen und auch uns selbst besser zu verstehen."
Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Auch wenn Russland kein direkter Nachbar Deutschlands sei, so hält es Klaus Harpprecht für mehr als angebracht, dass das Land in die Buchreihe "Die Deutschen und ihre Nachbarn" aufgenommen wurde. Der Autor Gerd Ruge, den der Rezensent für den "Nestor unter den deutschen Russland-Experten" hält, hebt in seinen Schilderungen hervor, dass die Gemeinsamkeit der beiden Länder darin bestehe, von den "beiden größten Verbrechern der Weltgeschichte regiert" worden zu sein. Harpprecht bescheinigt ihm eine "kluge Nüchternheit" in der Aussage, es sei verständlich, dass ein Volk nach jahrhundertealter Tradition von Diktatur Schwierigkeiten "auf dem Weg zu einer zivilisierten Demokratie" habe. Etwas kritisch betrachtet er jedoch Ruges Haltung, es sei ausgeschlossen, dass Russland Bestrebungen im Sinn habe, "wieder ein autokratisches Imperium zu werden".
© Perlentaucher Medien GmbH
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