Als autodidaktische Künstlerin und angestellte Büroleiterin in Ost-Berlin nutzte Ruth Wolf-Rehfeldt ihre Schreibmaschine, um Buchstaben und Zeichen zu Grafiken zwischen Konkreter Poesie, Grafikdesign und Konzeptkunst zu verdichten. Ihre ins Abstrakte tendierenden sprachlichen Erkundungen, die sie insbesondere in den 1980er-Jahren zu Collagen erweiterte, beruhen oft auf Mehrdeutigkeiten.Nichts Neues erscheint anlässlich der großen Retrospektive im MINSK Kunsthaus in Potsdam. In thematischen Episoden werden ihre Typewritings, Druckgrafiken, Collagen und Gemälde beleuchtet. Zwar hörte Wolf-Rehfeldt nach dem Fall der Mauer auf, künstlerisch zu arbeiten, doch ihre Kunst hat nichts an Aktualität eingebüßt. Im Gegenteil: Auf poetische, eigenwillige und oft humorvolle Weise setzte sich die nonkonformistische Künstlerin mit Themen wie Naturschutz, geistiger Freiheit, Gemeinschaft und Kommunikation auseinander. In ihrem mal subtilen, mal plakativeren Spiel mit Wörtern, Bedeutungen und Formen offenbart sich bis heute immer wieder Unerwartetes.
RUTH WOLF-REHFELDT (_1932, Wurzen, Sachsen) kam 1950 nach Berlin. Seit den 1960er-Jahren schuf sie als Autodidaktin Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und ab etwa 1970 sogenannte Typewritings. Aus der DDR heraus beteiligte sie sich aktiv am internationalen Mail-Art-Programm. Erst in den vergangenen Jahren erlebt sie eine Wiederentdeckung - 2017 war sie mit ihren Typewritings Newcomerin und zugleich der älteste Star der documenta 14.
RUTH WOLF-REHFELDT (_1932, Wurzen, Sachsen) kam 1950 nach Berlin. Seit den 1960er-Jahren schuf sie als Autodidaktin Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und ab etwa 1970 sogenannte Typewritings. Aus der DDR heraus beteiligte sie sich aktiv am internationalen Mail-Art-Programm. Erst in den vergangenen Jahren erlebt sie eine Wiederentdeckung - 2017 war sie mit ihren Typewritings Newcomerin und zugleich der älteste Star der documenta 14.