Diese weitgespannte Monographie darf die Gültigkeit und Geltung eines unentbehrlichen Standardwerks beanspruchen. Die Geschichte eines epochemachenden Verlegers und seiner Lebensarbeit ist ein bedeutendes Stück Literatur- und Kulturgeschichte. Sie umfasst Wirtschaftliches, Soziales, Politisches, sie erhellt vielfältige Wechselbeziehungen, aus faszinierenden Einzelheiten fügt sie ein zeithistorisches Panorama. Peter de Mendelssohn schreibt die Geschichte des S. Fischer Verlags von der Gründung 1866 bis zum Tod des Gründers 1934 und gibt das Porträt des sensiblen Verlegers, der mit so feiner wir energischer Initiative Kultur förderte und schuf. Um dieses Porträt gruppiert er eine an ausdrucksvollen Physiognomien reiche Bildnisgalerie bedeutender Persönlichkeiten. Schicksale von Büchern und Autoren werden gegenwärtig in seinen eindringlichen Schilderungen. Zahllose beredte Dokumente und bewegte Szenen kolorieren diese große Geschichte voll buchtechnischer und buchhändlerischer Einzelheiten. Mendelssohn vereint wissenschaftliche Genauigkeit mit schriftstellerischer Leichtigkeit, Lebendigkeit, Brillanz. Ihm gelang eine souverän komponierte, temperamentvoll vorgetragene Erzählung. Ein unmessbarer Teil seiner Leistung aber liegt in den Vorarbeiten, in scharfsinnigen Kombinationen, in findiger Forschung, die Verlorengeglaubtes an den Tag hob und der Geschichte das feste Fundament bereitete: zuerst und zuletzt der Geschichte eines Mannes, der eine Gemeinschaft schöpferischer Menschen stiftete.