Mit ihrem beachtlichen Reliquienschatz, der überragenden ordensgeschichtlichen Bedeutung und der architektonischen Pracht war die Grabeskirche der heiligen Giustina in Padua für Pilger ebenso ein Anziehungspunkt wie für die Bildungsreisenden des 17.-19. Jahrhunderts. Persönlichkeiten wie Charles de Brosses, Joseph Addison, Goethe oder der Sohn Katharinas der Großen zählten zu den zahllosen Bewunderern, deren literarische Aufzeichnungen eine durch die Jahrhunderte sich ungebrochen abzeichnende Wertschätzung der Kirche S. Giustina dokumentieren. Auf der Basis intensiver Quellenstudien gibt die vorliegende Arbeit Auskunft über den historischen, kult- und ordensgeschichtlichen Kontext und die Baugeschichte eines der großartigsten Monumente neuzeitlicher Sakralarchitektur. Die Untersuchung geht morphologischen, stilistischen und ikonologischen Fragen nach, stellt S. Giustina in einen weiten architekturgeschichtlichen Zusammenhang und öffnet so die Augen für den Sonderrang des PaduanerBaus.