Berlin 2013: Babs hat ihr Architekturstudium abgeschlossen, als sie ans Bett der amtlich nachweisbar ältesten Einwohnerin der Bundesrepublik, ihrer Freundin Mariechen, tritt. Die frisch gebackene Absolventin zeigt der knapp 114-jährigen ihr Diplom. Mariechen meint: Bau een paar schöne Häuser damit. Werd se mir von da oben ankieken. 1999 haben sie sich kennen gelernt, da waren sie beide nicht einmal zwanzig. Auch Ludwig und Hans waren etwa so alt, als die vier eine beeindruckende Reise durch die Zeit antraten: Zu Mariechen, der Prostituierten, in die Kaiserzeit, zu Hans, der ein NSDAP-Parteibuch hat, in die 30er Jahre, zu Ludwig, der Ende der 60er studiert, und zu Babs, die sich selbst im wiedervereinten Deutschland sucht. Wie das geht? Babs steigt in die S7 Richtung Berlin-Marzahn und die anderen steigen einfach zu. Irgendwann wandelt sich die Bahn in einen Dampfzug und sie erreichen ein Dorf im Jahr 1919. Mehrmals steigen sie wieder in den Zug und wieder aus. So reisen sie gemeinsam in unterschiedliche Zeiten, in denen sich die Orte natürlich auch ändern. Viel spannender als dieser technische Vorgang ist aber, ob und wie sie einander verstehen, wie sie sich in den Zeiten verhalten und ob sie etwas lernen, was nicht in unseren Geschichtsbüchern steht.