Welterbe und hochmittelalterliche Kultur in einer unverwechselbaren Region erlebenWer die Naumburger fragt, worauf sie besonders stolz sind, erhält zwei Antworten: »Dom und wilde Zicke.« - »Wilde Zicke?« - »Na, unsere Ille, die Straßenbahn!«, heißt es dann erklärend. Denn Naumburg hat mehr Entdeckungen zu bieten als nur den berühmten Dom, von dem jeder weiß. Und Helga Heilig hat noch weitere Tipps parat. Wie die zwölf Steinreliefs im Blütengrund nahe der Saale-Unstrut-Mündung - das größte Bildrelief in Europa, die zisterziensische Fenster-Rose in Schulpforte oder die Rundlingsdörfer Schleberoda und Großwilsdorf. Und natürlich kommt auch sie nicht um die vielen Burgen und Schlösser umhin, die die Kulturlandschaft an Saale und Unstrut prägen, die eingebunden sind in vielfältige Naturräume mit zahlreichen Besonderheiten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.06.2020Sensation Straßenbahn
In Naumburg, heißt es auf dem Umschlag dieses Büchleins, könne man weitaus mehr entdecken als nur den berühmten Dom - und führt als Beispiel die "Ille" an, die Straßenbahn der Stadt, auch "Wilde Zicke" genannt. Dabei gilt es für die meisten vermutlich überhaupt erst einmal, Naumburg zu entdecken und allemal die Region Saale-Unstrut, eine hügelige Landschaft mit zahlreichen Weinbergen und noch mehr mittelalterlichen Schätzen in Ortschaften wie Bad Kösen und Eckartsberga, Laucha, Nebra und Memleben. Leider gibt es keine Karte, anhand derer man sich ein Bild der Gegend machen kann. Aber je länger man schmökert, desto weniger interessiert sie einen. Nicht nur ist innerhalb des Bands keine Ordnung zu erkennen - es sei denn, es handelt sich um eine Art Hitliste, die sich allerdings selbst mehr als einmal in Frage stellt -, sondern es werden die einzelnen Punkte derart uninspiriert und lieblos vorgestellt, als seien die Texte eins zu eins aus Kleinanzeigen der vorgestellten Betriebe und Unternehmen übernommen. Worthülsen allenthalben, die gern mehrmals verwendet werden, wie auch manche der Empfehlungen doppelt genannt sind, gerade so, als sei die Zahl 99 anders nicht zu erreichen. Wir empfehlen Tipp 66: Führungen mit Guides des Fördervereins Welterbe. Die haben sicher etwas zu erzählen. Das Buch aber braucht kein Mensch.
F.L.
"Saale-Unstrut" von Helga Heilig. Erschienen in der Reihe "99 Mal entdecken". Mitteldeutscher Verlag, Halle 2020. 159 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 12,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In Naumburg, heißt es auf dem Umschlag dieses Büchleins, könne man weitaus mehr entdecken als nur den berühmten Dom - und führt als Beispiel die "Ille" an, die Straßenbahn der Stadt, auch "Wilde Zicke" genannt. Dabei gilt es für die meisten vermutlich überhaupt erst einmal, Naumburg zu entdecken und allemal die Region Saale-Unstrut, eine hügelige Landschaft mit zahlreichen Weinbergen und noch mehr mittelalterlichen Schätzen in Ortschaften wie Bad Kösen und Eckartsberga, Laucha, Nebra und Memleben. Leider gibt es keine Karte, anhand derer man sich ein Bild der Gegend machen kann. Aber je länger man schmökert, desto weniger interessiert sie einen. Nicht nur ist innerhalb des Bands keine Ordnung zu erkennen - es sei denn, es handelt sich um eine Art Hitliste, die sich allerdings selbst mehr als einmal in Frage stellt -, sondern es werden die einzelnen Punkte derart uninspiriert und lieblos vorgestellt, als seien die Texte eins zu eins aus Kleinanzeigen der vorgestellten Betriebe und Unternehmen übernommen. Worthülsen allenthalben, die gern mehrmals verwendet werden, wie auch manche der Empfehlungen doppelt genannt sind, gerade so, als sei die Zahl 99 anders nicht zu erreichen. Wir empfehlen Tipp 66: Führungen mit Guides des Fördervereins Welterbe. Die haben sicher etwas zu erzählen. Das Buch aber braucht kein Mensch.
F.L.
"Saale-Unstrut" von Helga Heilig. Erschienen in der Reihe "99 Mal entdecken". Mitteldeutscher Verlag, Halle 2020. 159 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 12,99 Euro.
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