Dank der Fotografie sind wir heute in der Lage, die verschiedenen Entwicklungsschritte einer Stadt zu dokumentierten. Der vorliegende Bildband trägt mit dazu bei, am Beispiel der Vergleiche aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, nach dem Krieg und dessen, was dann die nachfolgenden jüngsten Jahrzehnte daraus gemacht haben, die Erinnerung an das besondere Schicksal Saarbrückens wachzuhalten, den Blick für die Veränderung im Stadtbild zu schärfen und die Liebe zu dieser immer wieder heimgesuchten Stadt zu wecken.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.12.1996Deutschland
"Saarbrücken" von Dirk Bubel, Dieter Heinz und Gerd Kiefer. Betulius Verlag, Stuttgart 1996. 128 Seiten mit zahlreichen aktuellen und historischen Schwarzweiß-Aufnahmen. Großformat. Gebunden, 49,80 Mark. ISBN 3-89511-020-5.
In der Nacht vom 5. zum 6. Oktober 1944 zerstörte ein Bombenangriff auf Saarbrücken 11000 Häuser. Wie anderswo in Westdeutschland ging man auch hier zu schnell und vor allem gedankenlos daran, die Stadt wiederaufzubauen. Nachdem das geschafft war, kam die Zeit der Besinnung und des Erschreckens wohl auch. Spät und erst in den siebziger Jahren erfolgten die Rekonstruktion und Restaurierung der Saarbrücker Altstadt um den St.-Johannes-Markt. Seither haben die Saarländer eigentlich eine geteilte Landeshauptstadt. Am Tag kaufen sie in der durch Kälte und Häßlichkeit nicht zu überbietenden Bahnhofstraße ein. Am Abend leben sie in den verschlungenen Gassen der Altstadt auf. Auch wenn das Saarland gegenwärtig wichtigere Probleme zu lösen hat, in den nächsten Jahren wird vieles von dem, was in den Wirtschaftswunderjahren gedankenlos entlang der Saar gebaut wurde, auch aus Altersgründen zur Disposition stehen. Wenn dieser durch die Gegenüberstellung von historischen und aktuellen Aufnahmen so interessante Bildband einen Sinn haben soll, dann den, daß mit einer absehbaren Rekonstruktion von Bahnhof- und Viktoriastraße, auch der Berliner Promenade, die frühen Wiederaufbaumaßnahmen einer kritischen Einschätzung unterzogen werden und die Möglichkeit geschaffen wird, diesem Teil des Zentrums wieder etwas von dem Flair zurückzugeben, was Saarbrücken hatte und nun mehr denn je braucht. (hph.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Saarbrücken" von Dirk Bubel, Dieter Heinz und Gerd Kiefer. Betulius Verlag, Stuttgart 1996. 128 Seiten mit zahlreichen aktuellen und historischen Schwarzweiß-Aufnahmen. Großformat. Gebunden, 49,80 Mark. ISBN 3-89511-020-5.
In der Nacht vom 5. zum 6. Oktober 1944 zerstörte ein Bombenangriff auf Saarbrücken 11000 Häuser. Wie anderswo in Westdeutschland ging man auch hier zu schnell und vor allem gedankenlos daran, die Stadt wiederaufzubauen. Nachdem das geschafft war, kam die Zeit der Besinnung und des Erschreckens wohl auch. Spät und erst in den siebziger Jahren erfolgten die Rekonstruktion und Restaurierung der Saarbrücker Altstadt um den St.-Johannes-Markt. Seither haben die Saarländer eigentlich eine geteilte Landeshauptstadt. Am Tag kaufen sie in der durch Kälte und Häßlichkeit nicht zu überbietenden Bahnhofstraße ein. Am Abend leben sie in den verschlungenen Gassen der Altstadt auf. Auch wenn das Saarland gegenwärtig wichtigere Probleme zu lösen hat, in den nächsten Jahren wird vieles von dem, was in den Wirtschaftswunderjahren gedankenlos entlang der Saar gebaut wurde, auch aus Altersgründen zur Disposition stehen. Wenn dieser durch die Gegenüberstellung von historischen und aktuellen Aufnahmen so interessante Bildband einen Sinn haben soll, dann den, daß mit einer absehbaren Rekonstruktion von Bahnhof- und Viktoriastraße, auch der Berliner Promenade, die frühen Wiederaufbaumaßnahmen einer kritischen Einschätzung unterzogen werden und die Möglichkeit geschaffen wird, diesem Teil des Zentrums wieder etwas von dem Flair zurückzugeben, was Saarbrücken hatte und nun mehr denn je braucht. (hph.)
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